Lang ist her...
…dass ich was geschrieben habe. Ostern war der letzte Eintrag. Gründe gab es einige. Zum ersten war net so viel los, zum Zweiten war i mir net sicha ob es Leute interessieren würde (wegen fehlenden „missionarischen Aktivitäten“ ;-)), dann fehlte mir die Lust was zu schreiben,… usw.
Mafia
Die Woche nach Ostern hatten wir frei und so unternahm ich gemeinsam mit Verena und Selina, einer Bekannten aus der Schweiz, einen Trip auf die kleine Insel Mafia (alle Fotos hier). Sie ist südlich von Sansibar gelegen und wenn man nicht gerade zu viel Geld für ein Flugzeug hat auch gar nicht so leicht zu erreichen.
Wir reisten wie die „Locals“, 6Uhr Abfahrt von den SDS in Daressalam zum Daladala Umschlagplatz in Dar, danach 4h Trip mit einem Daladala (VW Kleinbus mit 20 Leuten inside) in ein mini-kleines Dorf Namens Nyamasati. Von dort dann weiter mit einem „Schiff“ zur Insel, Dauer der Schiffsfahrt 4 Stunden.
Nyamasati
Dialog bei der Ankunft in Nyamasati:
Verena sieht in der Weite ein Schiff: Na das sieht ja gar nicht mal so schlecht aus.
Selina und ich: Setz mal die Brille auf!!! Bist Du waaahnsinnig!
Unser "Boot"
Warten in einer lokalen Bar
Nach ein paar Stunden Wartezeit betreten, naja besser: bespringen, wir das Boot. Da wir jung und vital sind, treffen wir auch das Boot und landen nicht im Wasser dazwischen (wie manch andere).
Sitzplätze (in unserem Verständnis) gibt es nicht, es gilt eher: Wo ich auch stehe,… dort ist auch mein Sitzplatz. Überdacht ist das Boot nur zur Hälfte und spätestens nach Einsetzen des Regens (nicht vergessen, wir befinden uns noch immer in der Regenzeit) befinden sich alle zusammen gequetscht in dieser einen Hälfte. Die Wellen spritzen hinein, also werden wir trotzdem nass, es ist windig und so wird es zum ersten Mal saukalt in diesem Land. Yeah, that’s Tanzania!
Um 19 Uhr kommen wir an. Es ist stockfinster. Nachtbeleuchtung gibt es dort (in Tansania allgemein) nicht. Wegen der flachen Bucht, kann das Schiff nicht in den Hafen. Sorry, welcher Hafen?!?! Es gibt keinen Hafen. Was ich meine ist, dass das Schiff halt nicht näher ran kann. Wir warten auf kleine Fischerboote welche uns an Land bringen. Sie kommen und ein Kampf um Leben und Tod findet statt. Jeder will rein. Als ob die Zeitersparnis (bei mehr als 12h Gesamtreisedauer) noch einen Unterschied machen würde. Außerdem befinden wir uns im Land des „polepole“ (=langsam, langsam), naja hier erleben wir eine Ausnahme. Der Wechsel vom großen Boot ins kleine Boot erweist sich auch als eigene Herausforderung, denn so was wie Leiter gibt es nicht und der Höhenunterschied beträgt 1m, es ist stockfinster und das kleine Boot extrem wackelig. Aber wir schaffen auch das.
Letztlich an Land angekommen holt uns Br. Evance, SDS ab. Die SDS haben auf der Insel nämlich ein Haus und er waltet dort. Vor der Insel hatte er in Lukuledi gearbeitet und so freuen wir uns beide über ein Wiedersehen. Lang is her und die Zeit war toll. Dank ihm hab ich ja Motorradfahren gelernt und so was vergisst man nicht so schnell.
Das Haus der SDS (im Hintergrund kann man das Meer sehen)
Wir bleiben nur ein paar Tage, da wir wieder „back to work“ müssen. Die Insel ist wunderschön, keine Touristen, das Haus der SDS am Strand und einsam gelegen. Genug Zeit für Gespräche, Gebet, Kochsessions, Spaziergänge,… in dieser Zeit merken wir drei Mädls (und speziell Selina und ich) wie trennend eine gemeinsame Sprache sein kann. Auf jeden Satz von Selina kommt ein Hä? von mir und umgekehrt, sogar Versuche in Hochdeutsch zu reden zeigen nicht die erwarteten Resultate. Ja, wer weiß schon dass mit einer Frage nach der „Watte“ ja eigentlich das Wetter gemeint ist? Naja,… Spaß hatten wir genug Aufgrund dessen ;-)
Die SDS ist die einzige Ordensgemeinschaft auf der Insel, die Diözese Daressalam hat eine Pfarre mit dazugehörigen Outstations. Die SDS bauen dort eine Tradeschool (Lehrschule), um den jungen Burschen auf der ca. 40.000 Einwohner Insel eine Lehrausbildung zu ermöglichen, denn das ist ihre einzige Chance auf Ausbildung.
Tradeschool der SDS im Endstadium
An einem Tag waren wir Schnorcheln und ich Tauchen. Wow! sag ich da nur. Ich kann ohne schlechtes Gewissen behaupten, dass wir alle Farben dieser Welt unter Wasser gesehen haben.
An einem Abend wollten wir mal unsere Kochkünste unter Beweis stellen (zumindest ich versuchte es) und haben Riesengarnelen gekocht. Die Fotos schauen vielleicht net so schlecht aus, aber ich kann sagen: das war sooo mega grauslich. Keine von wusste genau was wir falsch gemacht hatten, vielleicht waren 2kg für ne kleine Pfanne und nen Kohleherd auch einfach zu viel,… aber die Dinger wollten einfach nicht gut schmecken. Danach wollte keine von uns mehr Garnelen sehen, riechen, geschweige denn Essen.
Nur grauslich
Wegen Arbeit und so mussten wir auch wieder zurück. Normalerweise sollte man für die Strecke Mafia-Morogoro zwei Tage einplanen (mit einem Stop in Dar), doch wir dachten, dass wir das auch in einem Tag schaffen können,… bis wir uns dann um 20min zum letzten Bus nach Morogoro verspätet hatten. Man muss sich das mal vorstellen: Wir kamen ZU SPÄT! in Tansania!?!?! So sah uns unsere Arbeit erst am Montag wieder.
Mafia
Die Woche nach Ostern hatten wir frei und so unternahm ich gemeinsam mit Verena und Selina, einer Bekannten aus der Schweiz, einen Trip auf die kleine Insel Mafia (alle Fotos hier). Sie ist südlich von Sansibar gelegen und wenn man nicht gerade zu viel Geld für ein Flugzeug hat auch gar nicht so leicht zu erreichen.
Wir reisten wie die „Locals“, 6Uhr Abfahrt von den SDS in Daressalam zum Daladala Umschlagplatz in Dar, danach 4h Trip mit einem Daladala (VW Kleinbus mit 20 Leuten inside) in ein mini-kleines Dorf Namens Nyamasati. Von dort dann weiter mit einem „Schiff“ zur Insel, Dauer der Schiffsfahrt 4 Stunden.
Nyamasati
Dialog bei der Ankunft in Nyamasati:
Verena sieht in der Weite ein Schiff: Na das sieht ja gar nicht mal so schlecht aus.
Selina und ich: Setz mal die Brille auf!!! Bist Du waaahnsinnig!
Unser "Boot"
Warten in einer lokalen Bar
Nach ein paar Stunden Wartezeit betreten, naja besser: bespringen, wir das Boot. Da wir jung und vital sind, treffen wir auch das Boot und landen nicht im Wasser dazwischen (wie manch andere).
Sitzplätze (in unserem Verständnis) gibt es nicht, es gilt eher: Wo ich auch stehe,… dort ist auch mein Sitzplatz. Überdacht ist das Boot nur zur Hälfte und spätestens nach Einsetzen des Regens (nicht vergessen, wir befinden uns noch immer in der Regenzeit) befinden sich alle zusammen gequetscht in dieser einen Hälfte. Die Wellen spritzen hinein, also werden wir trotzdem nass, es ist windig und so wird es zum ersten Mal saukalt in diesem Land. Yeah, that’s Tanzania!
Um 19 Uhr kommen wir an. Es ist stockfinster. Nachtbeleuchtung gibt es dort (in Tansania allgemein) nicht. Wegen der flachen Bucht, kann das Schiff nicht in den Hafen. Sorry, welcher Hafen?!?! Es gibt keinen Hafen. Was ich meine ist, dass das Schiff halt nicht näher ran kann. Wir warten auf kleine Fischerboote welche uns an Land bringen. Sie kommen und ein Kampf um Leben und Tod findet statt. Jeder will rein. Als ob die Zeitersparnis (bei mehr als 12h Gesamtreisedauer) noch einen Unterschied machen würde. Außerdem befinden wir uns im Land des „polepole“ (=langsam, langsam), naja hier erleben wir eine Ausnahme. Der Wechsel vom großen Boot ins kleine Boot erweist sich auch als eigene Herausforderung, denn so was wie Leiter gibt es nicht und der Höhenunterschied beträgt 1m, es ist stockfinster und das kleine Boot extrem wackelig. Aber wir schaffen auch das.
Letztlich an Land angekommen holt uns Br. Evance, SDS ab. Die SDS haben auf der Insel nämlich ein Haus und er waltet dort. Vor der Insel hatte er in Lukuledi gearbeitet und so freuen wir uns beide über ein Wiedersehen. Lang is her und die Zeit war toll. Dank ihm hab ich ja Motorradfahren gelernt und so was vergisst man nicht so schnell.
Das Haus der SDS (im Hintergrund kann man das Meer sehen)
Wir bleiben nur ein paar Tage, da wir wieder „back to work“ müssen. Die Insel ist wunderschön, keine Touristen, das Haus der SDS am Strand und einsam gelegen. Genug Zeit für Gespräche, Gebet, Kochsessions, Spaziergänge,… in dieser Zeit merken wir drei Mädls (und speziell Selina und ich) wie trennend eine gemeinsame Sprache sein kann. Auf jeden Satz von Selina kommt ein Hä? von mir und umgekehrt, sogar Versuche in Hochdeutsch zu reden zeigen nicht die erwarteten Resultate. Ja, wer weiß schon dass mit einer Frage nach der „Watte“ ja eigentlich das Wetter gemeint ist? Naja,… Spaß hatten wir genug Aufgrund dessen ;-)
Die SDS ist die einzige Ordensgemeinschaft auf der Insel, die Diözese Daressalam hat eine Pfarre mit dazugehörigen Outstations. Die SDS bauen dort eine Tradeschool (Lehrschule), um den jungen Burschen auf der ca. 40.000 Einwohner Insel eine Lehrausbildung zu ermöglichen, denn das ist ihre einzige Chance auf Ausbildung.
Tradeschool der SDS im Endstadium
An einem Tag waren wir Schnorcheln und ich Tauchen. Wow! sag ich da nur. Ich kann ohne schlechtes Gewissen behaupten, dass wir alle Farben dieser Welt unter Wasser gesehen haben.
An einem Abend wollten wir mal unsere Kochkünste unter Beweis stellen (zumindest ich versuchte es) und haben Riesengarnelen gekocht. Die Fotos schauen vielleicht net so schlecht aus, aber ich kann sagen: das war sooo mega grauslich. Keine von wusste genau was wir falsch gemacht hatten, vielleicht waren 2kg für ne kleine Pfanne und nen Kohleherd auch einfach zu viel,… aber die Dinger wollten einfach nicht gut schmecken. Danach wollte keine von uns mehr Garnelen sehen, riechen, geschweige denn Essen.
Nur grauslich
Wegen Arbeit und so mussten wir auch wieder zurück. Normalerweise sollte man für die Strecke Mafia-Morogoro zwei Tage einplanen (mit einem Stop in Dar), doch wir dachten, dass wir das auch in einem Tag schaffen können,… bis wir uns dann um 20min zum letzten Bus nach Morogoro verspätet hatten. Man muss sich das mal vorstellen: Wir kamen ZU SPÄT! in Tansania!?!?! So sah uns unsere Arbeit erst am Montag wieder.
jussy - 16. Mai, 14:42 - 1624 mal gelesen
Von Rudolfsheim nach Afrika
Deine Beschreibung, wie Du Dein EDV -Wissen weitergibst -genau das hab ich vor ein paar Monaten (?) gemeint, als ich das unglückliche Wort "missionarische" Tätigkeiten geschrieben hab. Wahrscheinlich war ich müd und unkonzentriert - o.k., dann soll man halt nicht blogs absenden, die dann missverstanden werden können. Aber wie gesagt, genau das hatte ich gemeint - zu lesen, was du momentan für die Menschen in Tansania tust, von dem ja Du selbst und auch der Salvatorianer bei Deine Sendung letzten Sommer selbst gemeint habt: Justyna ist bereit, zu tun, wozu sie gesendet wird - sie weiß aber noch nicht genau, was alles das im Einzelnen sein wird... Bei uns geht jetzt die Vorbereitung für die Lange Nacht der Kirchen in die heiße Phase! Da fehlst Du ganz besonders. Thomas war vor einigen Tagen auf Besuch in Wien u. ist nach Turin weiter gefahren. Liebe Grüße, Claudia
Vielen Dank
Ich denke, dass ich Deinen Beitrag damals richtig interpretiert habe, aber ich wollte dennoch klarstellen was der Sinn von MaZ ist (für den Fall, dass es andere vielleicht nicht so ganz genau wissen).
Es ist schwer über die Arbeit zu schreiben, denn es ist zum einen nichts Besonderes (z.B. jemandem zu zeigen wie man eine Seite in Word formatiert) und zum anderen einfach ganz alltäglicher Alltag. Aber ich freue mich, wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat.
Ich wäre gern dabei, bei der LNdK in Rudolfsheim! Freu mich schon auf live-Berichte und Fotos!
Ist meine Osterkarte eigentlich angekommen?
Liebe Grüße an alle, Jussy