Ohne Strasse geht's auch...
Gestern sind wir Maedls nach Masasi gefahren. Lukas ist in Dar geblieben und am Nachmattig nach Mkuranga, zu seinem Einsatzort, uebersiedelt.
Die Busfahrt versprach interessant zu werden, vorallem weil sie mit ueber zwei Stunden Wartezeit begann.
Wir standen um 4.30 Uhr auf um ja rechtzeitig(!) um 5.30 Uhr bei der Busstation zu sein. Lukas war so nett und solidarisch und begleitete uns mit Br. Bogdan zur Busstation. Einige Busse waren schon da, aber nicht unserer. Die Zeit verging, Busse kamen und gingen, aber unserer war nicht dabei. Nach einiger Zeit gingen Saetze von Br. Bogdan wie "the bus will come any moment now..." nur mehr an uns vorbei.
So, nach ueber zwei Stunden war es dann soweit. Unser Bus war da. Wir bestiegen unseren Luxustransporter (der in Europa nie eine Zulassung bekommen wuerde) und die Fahrt ging los.
Br. Bogdan hatte uns schon vorgewarnt, dass sich die Busse von den verschiedenen Busunternehmen ein Wettrennen auf der Strecke Dar-Masasi geben wuerden, aber glauben konnten wir das erst als wir live dabei waren... :-D
Auf einer Strasse, die einer halben Bundesstrasse in Oesterreich oder Deutschland entspricht, fetzte unser Bus nur so dahin und ueberholte alles, was auf dem Weg auch nur irgendwie eine angemessene Geschwindigkeit hatte. Mit der Zeit hatten wir sogar die Busse, die puenktlich aufgebrochen waren (dh. zwei Stunden frueher) ueberholt...
Und so kam es, dass ich waehrend unserer Busfahrt a bisal Zeit hatte darueber nachzudenken, wie unterschiedlich manche Werte in unseren Kulturen sind...
Wo es bei uns wichtig ist, dass ein Auto sicher ist, Airbag, ABS, Gurtstraffer,... hat, so ist das in Tansania etwas anders :-)
Hier zaehlen nur zwei Dinge: Gaspedal und Hupe. Ich glaube, dass sogar die Bremse erst nach der Hupe kommt, geschweige denn alles andere. Die Hupe ersetzt so ungefaehr alles: Geschwindigkeitsbeschraenkungen, Bremsen,...
Und so war es dann auch, dass die Einfahrt in eine Ortschaft mit wildem Hupen beleitet wurde (anstatt mit einer Reduzierung der Geschwindigkeit)... damit die Menschen wissen, dass sie jetzt lieber nicht auf die Strasse gehen, wenn so ein Bus mit einem Hunderter durchglueht...
Nach einiger Zeit (nach ca. 3h) hoerte die (befestigte) Strasse auf, was uns praktisch jedoch nicht im geringsten langsamer werden liess... wir gluehten weiter auf Sand, mitten durchs Gebuesch. Der Weg war jetzt mehr denn je einspurig, was unseren Busfahrer nicht davon abhielt weiter seine Ueberholmanoever durchzufuehren...
Ich bevorzugte es meine Augen geschlossen zu halten, da mir so der Kampf mit meinem Magen leichter fiel. Es war das erste Mal, dass ich bei einer Busfahrt 30cm in die Hoehe geschleudert wurde.
Nach ca. 3h haben wir auch dieses Wegstueck hinter uns gebracht und fuhren weiter auf Asphalt.
Regelmaessig passierten wir Polizeisperren (die aus einem Holzast, der quer ueber die Fahrbahn gespannt war, bestanden). Ich weiss nicht genau was das Ziel dieser Kontrollstellen war, denn wir wurden nicht kontrolliert und unser Bus ist fahrzeugtechnisch auch immer davon gekommen....
Auf unserer Reise erblickten wir auch einen fuer uns ganz neuen Teil Tansanias. Die Behausungen wurden einfacher, umso weiter wir uns von Dar entfernten. Die Vegetation machte den Eindruck "palmiger" zu werden, umso weiter wir in den Sueden vordrangen. Des oefteren erblickten wir zu unserer Linken auch den Indischen Ozean. Mir wurde wieder bewusst wie grossartig es hier ist und wie sehr ich dafuer dankbar bin, dass ich hier sein darf!
Nach 9h war es dann so weit. Wir waren da. An dieser Stelle sollte ich erwaehnen, dass mir diese Art von Reise mal wieder unendlich getaugt hat :-)))) Ein Abenteuer sondergleichen!!
Br. Otmar holte uns ab und brachte uns zu den Schwestern (gleich daneben haben die Brueder ihr Haus).
Wir bezogen unsere Suiten und stellten fest, dass wir in Morogoro in voelligem Luxus gelebt haben. Die Zimmer sind sehr einfach, die Duschen und Stehklos... naja... auf alle Faelle haben wir hier wirklich viele Mitbewohner...
Sr. Elis (die Leiterin der Schwestern in Tansania) begruesste uns, forderte unsere Kiswahili-Kenntnisse heraus und fuehrte uns herum. Wir merkten auch, dass Strom hier ein Luxusgut bzw. eine Mangelware ist, denn es gibt ihn nur ein paar Stunden am Tag... und grad als ich am Abend Duschen gehen wollte war er ploetzlich weg... aso, noch was: Warmwasser gibt es hier auch nicht mehr...
Zusammenfassend kann ich sagen: Wir sind im Sueden angekommen. Mit und ohne Strasse :-) Hier werden wir die naechsten 11 Monate verbringen. Karibuni!
Die Busfahrt versprach interessant zu werden, vorallem weil sie mit ueber zwei Stunden Wartezeit begann.
Wir standen um 4.30 Uhr auf um ja rechtzeitig(!) um 5.30 Uhr bei der Busstation zu sein. Lukas war so nett und solidarisch und begleitete uns mit Br. Bogdan zur Busstation. Einige Busse waren schon da, aber nicht unserer. Die Zeit verging, Busse kamen und gingen, aber unserer war nicht dabei. Nach einiger Zeit gingen Saetze von Br. Bogdan wie "the bus will come any moment now..." nur mehr an uns vorbei.
So, nach ueber zwei Stunden war es dann soweit. Unser Bus war da. Wir bestiegen unseren Luxustransporter (der in Europa nie eine Zulassung bekommen wuerde) und die Fahrt ging los.
Br. Bogdan hatte uns schon vorgewarnt, dass sich die Busse von den verschiedenen Busunternehmen ein Wettrennen auf der Strecke Dar-Masasi geben wuerden, aber glauben konnten wir das erst als wir live dabei waren... :-D
Auf einer Strasse, die einer halben Bundesstrasse in Oesterreich oder Deutschland entspricht, fetzte unser Bus nur so dahin und ueberholte alles, was auf dem Weg auch nur irgendwie eine angemessene Geschwindigkeit hatte. Mit der Zeit hatten wir sogar die Busse, die puenktlich aufgebrochen waren (dh. zwei Stunden frueher) ueberholt...
Und so kam es, dass ich waehrend unserer Busfahrt a bisal Zeit hatte darueber nachzudenken, wie unterschiedlich manche Werte in unseren Kulturen sind...
Wo es bei uns wichtig ist, dass ein Auto sicher ist, Airbag, ABS, Gurtstraffer,... hat, so ist das in Tansania etwas anders :-)
Hier zaehlen nur zwei Dinge: Gaspedal und Hupe. Ich glaube, dass sogar die Bremse erst nach der Hupe kommt, geschweige denn alles andere. Die Hupe ersetzt so ungefaehr alles: Geschwindigkeitsbeschraenkungen, Bremsen,...
Und so war es dann auch, dass die Einfahrt in eine Ortschaft mit wildem Hupen beleitet wurde (anstatt mit einer Reduzierung der Geschwindigkeit)... damit die Menschen wissen, dass sie jetzt lieber nicht auf die Strasse gehen, wenn so ein Bus mit einem Hunderter durchglueht...
Nach einiger Zeit (nach ca. 3h) hoerte die (befestigte) Strasse auf, was uns praktisch jedoch nicht im geringsten langsamer werden liess... wir gluehten weiter auf Sand, mitten durchs Gebuesch. Der Weg war jetzt mehr denn je einspurig, was unseren Busfahrer nicht davon abhielt weiter seine Ueberholmanoever durchzufuehren...
Ich bevorzugte es meine Augen geschlossen zu halten, da mir so der Kampf mit meinem Magen leichter fiel. Es war das erste Mal, dass ich bei einer Busfahrt 30cm in die Hoehe geschleudert wurde.
Nach ca. 3h haben wir auch dieses Wegstueck hinter uns gebracht und fuhren weiter auf Asphalt.
Regelmaessig passierten wir Polizeisperren (die aus einem Holzast, der quer ueber die Fahrbahn gespannt war, bestanden). Ich weiss nicht genau was das Ziel dieser Kontrollstellen war, denn wir wurden nicht kontrolliert und unser Bus ist fahrzeugtechnisch auch immer davon gekommen....
Auf unserer Reise erblickten wir auch einen fuer uns ganz neuen Teil Tansanias. Die Behausungen wurden einfacher, umso weiter wir uns von Dar entfernten. Die Vegetation machte den Eindruck "palmiger" zu werden, umso weiter wir in den Sueden vordrangen. Des oefteren erblickten wir zu unserer Linken auch den Indischen Ozean. Mir wurde wieder bewusst wie grossartig es hier ist und wie sehr ich dafuer dankbar bin, dass ich hier sein darf!
Nach 9h war es dann so weit. Wir waren da. An dieser Stelle sollte ich erwaehnen, dass mir diese Art von Reise mal wieder unendlich getaugt hat :-)))) Ein Abenteuer sondergleichen!!
Br. Otmar holte uns ab und brachte uns zu den Schwestern (gleich daneben haben die Brueder ihr Haus).
Wir bezogen unsere Suiten und stellten fest, dass wir in Morogoro in voelligem Luxus gelebt haben. Die Zimmer sind sehr einfach, die Duschen und Stehklos... naja... auf alle Faelle haben wir hier wirklich viele Mitbewohner...
Sr. Elis (die Leiterin der Schwestern in Tansania) begruesste uns, forderte unsere Kiswahili-Kenntnisse heraus und fuehrte uns herum. Wir merkten auch, dass Strom hier ein Luxusgut bzw. eine Mangelware ist, denn es gibt ihn nur ein paar Stunden am Tag... und grad als ich am Abend Duschen gehen wollte war er ploetzlich weg... aso, noch was: Warmwasser gibt es hier auch nicht mehr...
Zusammenfassend kann ich sagen: Wir sind im Sueden angekommen. Mit und ohne Strasse :-) Hier werden wir die naechsten 11 Monate verbringen. Karibuni!
jussy - 18. Sep, 12:52 - 218 mal gelesen