Mittwoch, 16. September 2009

Mission?

Vielleicht kommt die Frage auf, was ich in denn die letzten Wochen so alles gemacht habe, denn ich bin noch (immer) nicht an meinem Einsatzort angekommen und das war doch der Grund meines Aufbruchs nach Tansania, oder? Und jetzt bin ich schon ein Monat hier und habe meine Gemeinschaft nicht einmal gesehen.

Tja, ich glaube, da stellt sich dann die Frage, was denn Mission bzw. Missionarin sein, eigentlich bedeutet. Sicherlich NICHT herzukommen und den Menschen zu erklären, wie das Leben so funktioniert, denn das wissen sie hier in Tansania viel besser als wir in Europa. Sicher auch nicht die Menschen 24h am Tag zu bekehren und am Ende des Tages die Erfolge zu zaehlen. Ich muss ja lachen bei solchen Gedanken, aber (leider!) gibt es immer noch Menschen, die diese Auffassung haben...
Nein, es bedeutet den Menschen hier zu begegnen. Zu lernen wie sie denken, wie sie leben, was für Werte in ihrem Leben wichtig sind, ganz einfach wer sie sind. Dh. Missionar sein bedeutet in erster Linie zu lernen. Getrieben von meinem eigenen Glauben an unseren auferstandenen Herrn Jesus Christus weiß ich, dass mir in jedem Menschen Christus begegnet und das bedeutet, dass ich von jedem Menschen lernen kann und mich nicht über ihn erheben sollte.

So, und um das alles tun zu können muss man zuerst überhaupt lernen, wie man mit den Menschen reden kann und das geht, wenn man ihre Sprache lernt. Und das war meine Grundbeschäftigung in den letzten vier Wochen.
Die Sprache ist der Schluessel zu den Menschen, ihrer Kultur - zu ihrem ganzen Leben!
Und was barucht es darueber hinaus? Die Sprache ist ein wichtiger Aspekt, aber wenn ich keinen Menschen begegne und nicht auf sie zugehe bringt es auch nicht viel.
Das Leben mit den Menschen teilen. Mit ihnen leben. Nicht neben ihnen, sondern mit ihnen. Und das bedeutet, mit ihnen zu arbeiten und zu reden, das zu essen was sie essen, die Feste feiern, so wie sie sie feiern, die Freizeit so zu verbringen wie sie das tun, das Land und die Landschaften erkunden, die sie ihr ganzes Leben umgeben, zu den Aerzten zu gehen, die auch ihnen zur Verfuegung stehen, die oeffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, die einfach da sind, das (ihr) Klima am eigenen Leib erfahren,...

Und da wir Menschen dialogische Wesen sind, wird ein Austausch immer in beide Richtungen erfolgen, solange wir dafuer offen sind.

Ein paar Tage in Dar

Seit Samstag sind wir in Daressalaam (kurz Dar).
Morgen brechen wir Maedls um 5.30 Uhr (in der Frueh) in den Sueden auf, genauer gesagt nach Masasi. DIe Busfahrt dorthin dauert angeblich 9h. Eh nur. Auf einem Abschnitt von 60km soll es (noch) keine befestigte Strasse geben (also kein Asphalt oder so) und es braucht ueber 2h um dieses kurze Stueckchen yurueck zu legen. Es wir ein Abenteuer!
In Masasi werden wir dann noch ein paar Tage verbringen, die Gemeinschaft Vorort kennen lernen, F. Lazarus (Chef der Salvatorianer in Tansania) begruessen und die "Grossstadt" erkunden. Danach werden wir uns dann so endgueltig trennen und in unsere Einsatzorte und Gemeinschaften fahren. Ich werde in die 20km von Masasi entfernte Ortschaft Lukuledi entschwinden, Verena nach Lupaso, das auch ca. 20 km von Masasi entfernt ist, nur halt in die andere Richtung und Miriam wird sich 5h, ca. 200km von uns entfernen nach Nandembo.
Ich freue mich schon sehr auf die bevorstehende Zeit! Dann werde ich endlich nur mehr Kiswahili reden koennen/muessen und das oertliche Leben erfahren duerfen. Aber so wie ich die Menschen bis jetzt kennen gelernt habe, wird das alles ueberhaupt kein Problem. Sie sind so offen, herzlich, hilfsbereit - da mache ich mir keine Sorgen :-)

Die vergangenen Tage in Dar haben wir damit verbracht die letzten Dinge vor dem grossen Aufbruch zu erledigen, wie z.B. Haarshampoo kaufen, Taschentuecher, Deo war auch dabei :-) und den Bankomaten haben wir auch gepluendert. Wenn 4 Europaer (besonders 4 MaZler) bei so einem Ding anstehen, kann es schon mal passieren, dass danach kein Geld mehr vorhanden ist :-)

Und jetzt noch was zum neidisch werden: Am Sonntag sind wir nach der Messe mit Br. Bogdan ans Meer (in Daressalaam wohlgemerkt) gefahren. Es war das erste Mal fuer uns hier in Tansania und ueberhaupt am indischen Ozean. Es war einfach atemberaubend! (einige Fotos gibt es in meiner Fotogalerie)
Genauso stelle ich mir das Leben nach dem Tod vor. Eine Tuer, die aufgeht und dann dieses Panorama! Ich setze meinen Fuss in den warmen Sand, erblicke Menschen, die mir lieb sind, gehe ins Wasser und bin ueberrascht wie warm es ist. Ich bin im Paradies angekommen!
Wir MaZler haben uns dann auch im Sand verewigt:
Es war ein ganz ein toller Tag und vorallem es war Sonntag! Bei solchen Anblicken kommt der Lobpreis ganz von alleine! Es war echt gut und wichtig mal zu relaxen nach den 4 Wochen Sprachkurs. Endlich mal keine Grammatik bueffeln, keine Vokabeln lernen, keine Hausuebungen machen,... sondern Kraft tanken fuer die naechsten Aufgaben, die auf uns warten.
Dabei sollte ich erwaehnen, dass wir nirgendwohin speziell hingefahren sind, sondern einfach an den Standardstrand in Dar. Dh. vergleichbar mit einem Ausflug auf den Kahlenberg in Wien.

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