Sonntag, 4. April 2010

Kristu amefufuka kweli kweli!

Aleluja, aleluja!

Das ist der Satz den ich seit gestern in der Nacht regelmäßig vernehme. Er bedeutet so viel wie: Christus ist wahrhaft auferstanden! Und die Antwort darauf: Halleluja, halleluja!
Und ich kann sagen und bezeugen: Er ist wirklich auferstanden! Tiefe Freude darüber erfüllt mein Herz!

Die Osternacht (alle Fotos gibt es hier.)
Geplant war (wie immer) alles etwas anders :-) doch Spontanität gehört hier zum Alltag… auch in der Osternacht. Zunächst wollten wir zu den Precious Blood Missionaren gehen, doch es begann kurz davor heftig zu regnen (was ja durchaus passieren kann, wenn man sich in der Regenzeit befindet…) und so haben wir kurzfristig umdisponiert und gingen (wie schon gewohnt in den Kartagen) zu den Kapuzinern. Man muss sich das nämlich folgendermaßen vorstellen: In Tansania ist es ab 19 Uhr stockdunkel, Gehsteig (wie bei uns) hab ich hier noch nirgends gesehen, und in Morogoro versteht man unter einem Weg einen richtigen Feldweg (braune Erde und nichts mehr), kein Asphalt, keine Straßenbeleuchtung außer der mitgebrachten Taschenlampe. Die braune Erde hat hier die Eigenschaft zu einer ziemlich glitschigen und rutschigen Angelegenheit zu werden wenn sie in Kontakt mit Wasser (z.B. in Form von Regen) kommt. Die Gehzeit zu den Precious Blood Missionaren beträgt zwar nur 20-30 min aber mit Taschenlampe in der einen und Regenschirm in der anderen Hand, in der stock finsteren Nacht und der potentiellen Gefahr von Schlangen (die mögen es nämlich nass) kann das doch zu einer Herausforderung werden, der ich und die anderen Schwestern uns gestern nicht gewachsen sahen. Also nix mit schnell mal die U-Bahn nehmen, andere Öffis oder Taxi, sondern ab durch den Busch. So beehrten wir die Kapuziner wieder mit unserem Besuch. Zu ihnen beträgt der Weg nur 5 min.

Die Feier der Ostervigil begann ganz klassisch draußen beim Osterfeuer, welches mehr nach Grillanzünder, Plastik, Kleber, usw. roch als nach Holz. Ich hatte das Gefühl, dass das Holz mehr zur Verzierung gedacht war als als Brennsubstanz. Zu Beginn der Feier kam auch noch mal ein Nachschub Regen aber das war allen egal (außer mir vielleicht, denn für mich ist Regen noch immer nicht sehr positiv besetzt und ich versuche trocken zu bleiben, für Tansanier hingegen ist Regen ein echter Segen).

Die Osterkerze wurde (trotz Regen) entzündet und das Licht an alle anderen Kerzen weitergegeben. In der Kirche wurde dann das Exsultet auf Kiswahili gesungen, mit europäischer Melodie. Diese Kombi war recht witzig (vor allem weil aus dem oooooh ein uuuuuh geworden ist).

Die Osterkerze wurde im Regen entzündet



Lumen Christi und rein in die Kirche

Lauschen des Exsultet


Irgendwann wurde dann die Botschaft verkündet Christus ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden! Halleluja! Kristu amefufuka kweli kweli! Aleluja! Aleluja! das Gloria angestimmt und da ging’s dann wirklich los! Alle sangen, die Glocken klangen, die Stimmung war einfach nur super! WOW! Und dann kam auch noch das Halleluja… yeah!

Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? hieß es im Evangelium. Ja, was suche ich den Lebendigen bei den Toten? dachte ich mir. Gott ist ein lebendiger Gott. Dort wo Er ist, da entsteht Leben, wächst Frieden, Liebe, da wird der Mensch heil und immer mehr er selbst, da wird Leben ewig. Umgekehrt kann ich auch sagen, dass überall wo Leben ist, Gott wirkt. Und dieses Leben in meinem Leben möchte ich suchen, ich möchte Gott in meinem Leben suchen! Also, weg von all den toten Situationen/Konstellationen, die einen nicht weiter bringen, das Leben eng werden lassen, sonst irgendwie klein machen und betrüben und auf zur Suche nach dem der Leben schenkt! Und dort wo Gott, wo Leben ist, ist es nie nur für mich selbst, sondern auch für alle anderen um mich herum. Halleluja!


Erneuerung des Taufversprechens




Wenn Tansanier etwas wirklich können, dann ist es feiern! Der Gottesdienst dauerte drei Stunden und jede Minute war ein Fest. So soll es sein. Als Danklied wurde dann noch das Halleluja von Händel gesungen. Ich hätte gerne ein Video davon in meinen Blog raufgeladen, aber das ist bei dem megaschnellen Internet hier eine mission impossible – leider.

Zum Schluss sprach noch ein diözesan Priester ,der hier zu Gast war, ein paar Dankesworte und bemerkte u.a., dass wir zu Weihnachten viele internationale, auf der ganzes Welt bekannte, Weihnachtslieder haben, welcher jeder kennt und die uns auf der ganzen Welt an diesem Fest verbinden. Sie quasi so etwas wie ein Markenzeichen sind. Doch wie sieht es mit Ostern aus? Haben wir da so ein Lied? Nein, das haben wir nicht. Aber wir haben etwas anderes: den Halleluja-Ruf! Überall auf der Welt wird zu Ostern (und nicht nur) Halleluja! gerufen. Internationaler geht’s fast nicht mehr.

Um Mitternacht ging‘s dann voller Frieden im Herzen ab nach Hause und ins Bett mit der altbekannten Frage: Wann fängt die Messe morgen in der Früh an? Und wo...

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