Montag, 31. August 2009

Mein neuer Mitbewohner

Seit heute habe ich einen neuen Mitbewohner (der ueber einen Zentimeter gross ist, alles andere habe ich aufgehoert zu zaehlen). Es handelt sich um einen ein paar Zentimeter langen Gecko, der den kurz offenen Tuerspalt genuetzt hatte um in mein Dmizil einzudringen. Jetzt leben wir zu zweit. Es gibt nicht viele Zusammenlebensregeln (man sieht, ich bin nicht sehr kompliziert), AUSSER dass er nicht unter mein Moskitonetz darf! Alles andere ist mir wurscht. Fuer alle Insider unter den Lesern meines Blogs: Die Heuschrecke im Sommer in meinem Zimmer hat mich schon abgehaertet :-D
News von der neuen WG werden folgen.

Wochenende und mehr

Mittlerweile schon das dritte Wochende in Afrika. Bald werde ich aufhoeren so genau mitzuzaehlen, aber wenn man am Anfang ist, ist man halt am Anfang...
Am Samstag Vormittag besuchten die Maedls und ich the City of Morogoro. Wir hatten keinen konkreten Plan was wir dort genau tun wollten, ausser halt mal a bisal shoppen gehen und das bedeutet in Morogoro den "Supermarkt" zu besuchen. Der Laden heisst zwar Supermarkt, erinnert aber mehr an einen kleinen und schlecht ausgestatteten Kreisler bei uns in Oesterreich. Aber es ist das einzige Geschaeft dieser Art hier in der Gegend. Also marschierten wir mal dorthin. Danach verschlug es uns noch auf den oertlichen Markt, wo man ungefaehr alles kaufen kann was man gar nicht glaubt, dass man kaufen koennte (gebraucht und ungebraucht)... des oefteren hoerten wir beim Vorbeigehen den Ruf "Mzungu" was soviel bedeutet wie Europaeer oder auch Weisser. Es ist schon ein komisches Gefuehl bzw. eine neue Erfahrung wegen seiner Hautfarbe komisch angeschaut zu werden. Die Blicke sind nicht negativ (bzw. der Grossteil ist es nicht), aber sie begleiten einen auf Schritt und Tritt. Und ich muss sagen: es ist gar nicht leicht damit umzugehen.

Am Abend ging es ab in die Stadt. Anfangs zu Buschbars und dann noch ab in einen "Club". Das war eine Erfahrung fuer sich :-) Ein Tanzclub in Morogoro... irgendwann spaet in der Nacht (oder doch schon in der Frueh) waren wir dann auch mal zu Hause... das war eine willkommene Abwechslung zu der ganzen Herumsitzerei in der Sprachschule. To be continued.

Am naechsten Tag ging es in der Frueh in den Nachbarort Mikese, um einen Freund von mir zu besuchen, der dort gerade weilt. Verena erklaerte sich solidarisch und kam mit. Wir fuhren alleine (=ohne einen unserer Lehrer) mit einem Daladala (=kleiner VW Bus mit unbegrenzter Anzahl an Sitzmoeglichkeiten). Wir managten, dass so ein Daladala anhielt, stiegen ein und verhandelten unseren Fahrpreis, denn als Mzungu werden die Preise immer etwas hoeher angesetzt. Ich musste die ganze Fahrt lachen, denn ganz vorne sassen ein paar Haendl (=Huenchen) mit uns im Bus, versuchten loszufliegen, wurden aber festgehalten, gaben komische Laute von sich, wir sassen zusammengequetscht hinten,.... also wenn das nicht lustig ist...
In Mikese holte uns Udo ab, fuehrte uns zu seiner Kirche und Gemeinschaft (=Integrierte Gemeinde). Dort feierten wir die Messe, ganz auf african tanzanian style, waren zum Mittagessen eingeladen, bekamen eine persoenliche Fuehrung ueber das ganze Areal und wurden dann sogar nach Hause chauffiert. Die Intergrierte Gemeinde betreibt in Mikese neben der Pfarre auch einen Kintergarten und eine Grundschule. Sehr schoen!

Alles in allem war das mein Wochenende in Morogoro :-) voll neuer Eindruecke und Erfahrungen, bewegt, lustig und ein Abenteuer.

Freitag, 28. August 2009

Schlangen

Heute war es so weit (=nach zwei Wochen)... wir haben unsere erste Schlange gesehen. Es gibt so Ereignisse im Leben auf die man gerne verzichten kann... ich bin mir noch nicht ganz sicher ob dieses Erlebnis heute am Nachmittag nicht dazu gehört...
In unserer Wäscherei fand sich heute eine kleine (angeblich harmlose) giftgrüne Schlange. Kadeghe (einer unserer Sprachlehrer) tötete sie gekonnt mit einem Hieb auf den Kopf und wir staunten nur über das ganze Szenario...
Beim nachmittäglichen Spaziergang durch die Felder zu den benachbarten Salvatorianern achteten wir genauer als sonst auf jeden unserer Schritte und P. Marek erzählte uns dann noch am Abend, dass er mal eine Cobra in seiner Tasche gefunden hatte, als er in Lukuledi war... eh nur der Ort, zu dem ich nach dem Sprachkurs hingehen werde... jupee! Ich kann es kaum erwarten selbst solche Erfahrungen zu machen...

Woche die Zweite

Zwei Wochen sind nun schon um in diesem wundervollen Land und wir haben die Halbzeit in unserem Sprachkurs erreicht - Zeit für einen neuen kurzen Bericht zur Lage der MaZler in Morogoro.

Es ist unglaublich, aber uns kommen die zwei Wochen vor (erst zwei Wochen!), als wären wir schon Monate in diesem Land. Wir kommen langsam aber doch hier an...
Ich selbst kann es kaum glauben wie sehr mich dieses Land bereits in seinen Bann gezogen hat. Es ist einfach großartig hier! und ich kann mir grad nicht vorstellen momentan in Österreich zu sein.
Das Leben ist so ganz anders hier, so viel unbeschwerter und freudiger, man nimmt sich hier noch Zeit für die wichtigen Dinge im Leben und schaut nicht die ganze Zeit auf die Uhr,...Zeit hat hier eine ganz andere Bedeutung, denn man sie hat hier noch... ich merke, dass ich in meinem Land angekommen bin :-)
Haraka haraka haina baraka!
Diese Woche haben wir brav weiter Kiswahili gelernt und unsere Köpfe haben wieder regelmäßig Rauchzeichen gesendet, aber der Aufwand lohnt sich, denn wir sehen immer mehr die Früchte. Wir können simple Unterhaltungen führen, verstehen was die Menschen hier zu uns sagen und können auch schon erste Infos in Kiswahili in die Welt senden. Es macht mir großen Spaß diese Sprache zu lernen, sie ist ganz anders gestrickt als unsere europäischen Sprachen, in vielen Dingen einfacher, dann wieder schwieriger, weil eben ganz anders und ungewohnt, aber alles in allem nicht unmöglich zu lernen. Die Menschen hier sind so aufgeschlossen und freuen sich immer, wenn sie einem weiterhelfen, was erklären oder beibringen können und so ist es nicht schwierig in einem Gespräch viel Neues zu lernen.

Diese Woche waren wir zweimal am Abend in der Stadt in Lokalen unterwegs (natürlich mit unseren Lehrern, denn ohne sie wären wir trotz Lernfortschritt, doch noch immer etwas aufgeschmissen...). Es war sehr nett und erfahrungsreich, denn natürlich ist das hier ganz anders als in Europa. Wir testeten weitere Biere, wie Kilimanjaro und Ndovu, spielten Biliard (mit einer fehlenden Kugel und einigen Unebenheiten), machten erste Erfahrungen mit cultural differences und erlebten wie schnell man in einem Taxi einen Platten haben kann (hihihi...).

Ich kann mittlerweile sagen: Ich liebe dieses Land!

Pläne fürs Wochenende gibt es wieder einige, z.B. "shoppen" in Morogoro und ein Besuch im benachbarten Ort Mikese, wo gerade ein Freund von mir weilt. Ich wünsch euch allen ein tolles Wochende! Kwa heri na tutaonana labda kesho!

Sonntag, 23. August 2009

Ausflug in die Uluguru-Mountains

Unser erstes Wochenende in Morogoro, unser zweites in Afrika und unser erstes an dem wir halbwegs fit waren - es war erlebnisreich.
Am Samstag machten wir einen Ausflug mit einigen von unseren Lehrern aus der Sprachschule in die nahegelegenen Berge, die Uluguru-Mountains. Der hoechste Gipfel hat ueber 2.600m und so staunten wie ueber eine atemberaubende Kulisse.
Ein Bus brachte uns an den Fuss der Berge und langsam begannen wir unsere "Hiking-Tour". Keiner von uns hatte am anfang angenommen, dass wir den ganzen Tag unterwegs sein wuerden, davon den ganzen Vormittag nur bergauf (naja, wer denkt schon an so was, wenn ein language teacher von einem "small hiking-trip" spricht...).
Also es ging bergauf - unter unseren Fuessen rote Erde und ein herbstlicher Duft in der Nase. Wir liessen uns beeindrucken vom tiefwinterlichen Tansania :-) Umso weiter wir rauf kamen, umso mehr veraenderte sich die Vegetation und auch der Geruch. Vom Herbst kamen wir immer mehr in tropisches Palmenambiente. Bananenstauden, tropische Graeser, verschieden kultivierte Felder saeumten unseren Weg. Wir durchquerten einige Bergsiedlungen (einmal war sogar eine Kirche dabei), die ohne Strom leben, zu denen keine Strasse hinauffuehrt, sondern nur ein schmaler Pfad, wir uebten unsere hart erlernten Begruessungsformeln und wechselten die eine oder andere Phrase. All die Eindruecke waren einfach nur atemraubend (und das hat nichts mit Asthma zu tun).
Oben machten wir eine kleine Pause, verspeissten unsere mitgebrachten Speisen, machten unzaehlige Fotos,... und stiegen wieder hinunter (vorbei an Wasserfaellen,...) und beendeten unseren Trip mit einem kuehlen Bier in einer der lokalen Bars.
Es war ein toller Tag und es war gut und wichtig fuer uns, uns wieder einmal zu bewegen und etwas Abwechslung zu der ganzen Lernerei zu bekommen. Thx to the Lord, he is almighty! (Bei solchen Eindruecken faellt der Lobpreis nicht schwer...)

Es gibt doch noch Wunder...

Tatsaechlich! Es gibt sie doch! Und das sogar hier in Afrika...
Nach meinem ersten Internetversuch in Daressalam bei Br. Bogdan und danach hier in der Sprachschule, nach der Erfahrung wie unterschiedlich die Auffassung von "high speed" in verschiedenen Teilen der Welt sein kann, hatte ich jede Hoffnung jemals Fotos waehrend meinem Aufenthalt hier in Tansania in mein Webalbum hochladen zu koennen gaenzlich aufgegeben. Aber wo keine Hoffnung mehr ist, entsteht Raum fuer Wunder :-)
Und so geschah es auch. Dank dem Laptop von einer deutschen Volontaerin, die auch hier mit uns in der Sprachschule ist, war es dann doch moeglich langsam (sehr langsam!) einige Fotos hochzuladen! Nachzuschauen auf dem Link auf der rechten Seite meines Blogs! Viel Spass! *vor Freude huepf*

Freitag, 21. August 2009

Unser Leben hier in Morogoro

Die erste Woche in Afrika/Tansania ist vorbei. Kaum zu glauben. Eine Woche sind wir jetzt nun schon hier und haben auch schon die erste Etappe unseres Sprachkurses hinter uns - Zeit fuer ein kleines Resume... denn einige Menschen haben mich sowieso per e-mail gefragt, was wir denn hier den ganzen Tag (ausser Kiswahili lernen) eigentlich so machen. Der folgende Beitrag soll eine kleine Antwort darauf bieten :-)

Unser Tagesablauf:
7 Uhr Fruestueck
7.45 Uhr morning prayer (in Kiswahili)
8 Uhr class
10 Uhr break
10.30 Uhr class
12 Uhr lunch
14.30 Uhr class
16 Uhr end
18 Uhr supper

Unsere Sprach-Einheiten bestehen aus Einheiten mit Mr. Chuma (dem Leiter der Schule und dem coolsten Lehrer ueberhaupt!), practice-classes in Zweiergruppen und culture lessons mit Chuma.

Was machen wir in der Zeit ausserhalb unserer classes?
Jetzt sollte mal erwaehnt werden wann der Tag hier eigentlich zu Ende geht, um zu wissen, wieviel Zeit dann noch eigentlich uebrig bleibt. Also,... der Tag endet mit Sonnenuntergang und der findet das ganze Jahr ueber so um 18 Uhr herum statt. Und danach ist der Tag hier wirklich zu Ende. Ich konnte es selbst nicht glauben, als mir das Rueckkehrer aus Tansania berichtet haben, aber es ist tatsaechlich so. Also um (spaetestens) 21 Uhr sind wir alle im Bett. Ich kann um diese Uhrzeit nie schlafen und lese dann noch, mit der Stirnlampe bewaffnet, bis spaet in die Nacht.
Dh. unsere Aktivitaeten belaufen sich auf: lesen, Uno spielen (damit kann man sich am Abend auch die Zeit vertreiben), P. Marek bei den benachbarten Salvatorianern besuchen, manchmal (bis jetzt erst einmal) nach Morogoro-City fahren, Hausuebungen machen,... Ankommen in Afrika und an das Klima gewoehnen. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle auch noch erwaehnen, dass unser (koerperliche/geistige) Zustand nach 5h Sprachunterricht am Tag aehnlich dem eines Hirntodes ist... dh. wir waeren auch nicht mehr zu viel anderem faehig...

Der Aufenthalt hier laesst uns auch alle sprachtechnisch sehr flexibel werden, denn der Unterricht ist auf Englisch --> dh. wir lernen die Swahili-Grammatik anhand der englischen und dass laesst uns des oefteren mal wieder ins Schwitzen kommen :-) oder weiss jeder gleich, was present continuous, present perfect,... in Deutsch ist? Ich habe es mittlerweile auch aufgegeben das immer herauszufinden :-) und so kann ich/wir Kiswahili besser mit Englisch als mit Deutsch.
Dann gehts weiter: Unterreinander reden wir deutsch, ich mit P. Marek und Br. Bogdan polnisch, einen Italiener gibt es hier auch und so versuche ich manchmal diese (sehr) tief vergrabenen Sprachkenntnisse etwas aufzufrischen... mehr schlecht als recht ;-)

Und was essen wir hier? Gutes und zuviel.
Das Essen ist hier zwar einfach, es gibt viel Reis, Kartoffeln und Ugali, und dazu gekochtes Gemuese und Fleisch, nur gibt es von diesem Essen wirklich genug, 3-mal am Tag und es wird mit sehr, sehr viel Fett/Oel gekocht. Mr. Chuma hat uns erzaehlt, dass es ein Zeichen von guter Gastfreundschaft ist, wenn die Gaeste nach ihrem Aufenthalt runder nach Hause fahren als sie gekommen sind. "That's part of tanzanian culture" und wir alle werden wandelnde Zeichen von sehr guter Gastfreundschaft sein :-D

Und wie wohnen wir hier? Einfach.
Jeder von uns hat ein EInzelzimmer. Alles ist sehr spartanisch, die Sanitaeranlagen ueberhaupt, aber fuer hiesige Verhaeltnisse luxus. In jedem Zimmer findet sich als Grundausstattung ein Moskitonetz und eine Dose Anti-Instektenspray.

Und wer ist noch in der Sprachschule? Einige.
Zwei (Missionar-)Familien mit ihren kleinen Kindern aus Deutschland, ein Priester aus Nigerien, eine Volontaerin aus Deutschland, ein Priester aus Indien, ein Italiener, ein Missionar aus Japan, eine Missionarin aus Korea,...

Und was macht ihr so am Wochenende? Tja, das ist eine andere Geschichte :-) und folgt nach dem Wochende. Aber eines kann ich schon verraten: es geht in die Uluguru-Mountains, in deren Gegend wir uns hier befinden.

Montag, 17. August 2009

Karibu! oder der erste Tag in der Sprachschule

Heute hatten wir unsere ersten Stunden Swahili. Wir bekamen zu zweit je einen Lehrer und so waren Verna und Miriam mit Ancela unterwegs und Lukas und ich bildeten das Gaudi-Swahili-Team mit Simon.
5h Unterricht erwarteten uns an diesem Tag und das wird sich auch in den naechsten vier Wochen nicht aendern. Das ist ziemlich anstrengend, egal wie lustig man die Zeit gestaltet. Aber die hiesige Sprache zu koennen ist das um und auf, um mit den Menschen hier leben, arbeiten und beten zu koennen. Die Kenntnis der Sprache ermoeglicht einen Zugang zu ihrem Leben, ihrer Denkweise, ihrer Kultur, ihrem Sein.
Ich bin sehr froh ueber unsere Zeit hier in der Sprachschule in Morogoro, denn sie hilft uns langsam in Tansania, in der neuen Kultur anzukommen. Denn es ist wirklich eine ganz neue und andere Welt, auch wenn es hier Internet, Computer, Handy, Autos,... gibt. Und es braucht seine Zeit, sich auf die Art und Weise wie die Zeit hier vergeht, einzustellen. Es ist ein ganz anderes Land und es ist ein ganz tolles Land. Langsam (nach drei Tagen...) verstehe ich die Menschen, die mir erzaehlt haben, wie sehr sie sich Afrika verliebt haben. Es ist ein Land zum verlieben. Die Menschen (und wir haben bis jetzt noch nicht viele kennengelernt) sind alle so offen, herzlich, freundlich,... da koennen wir uns in Europa einiges von ihnen abschauen.
Das wichtigste Lernelement unserer ersten Tageseinheit war die Begruessung, denn sie stellt schon so etwas wie ein eigenes Ritual dar. Man kann nicht einfach "Hallo" sagen und dann weitergehen, sondern man nimmt sich in Afrika Zeit fuer den anderen. Da wir zuerst einmal nach dem eigenen Wohlbefinden und dann nach dem Wohlbefinden der ganzen(!) Familie gefragt und dann noch nach anderem aus dem Leben. Es gilt als groesste Unhoeflichkeit einfach schnell an jemanden vorbeizugehen und "nur" Hallo zu sagen. Zeit ist ein kostbares Gut und ist da fuer den Mitmenschen, die Freunde, die Familie,... so ist das in Afrika.
Am Nachmittag mussten/durften wir dann mit den Menschen hier von der Secondary School (und die haben jetzt keine Ferien, dh. alle Schueler sind da) ins Gespraech kommen. Wir konnten zwar nur die Begruessungsformeln, aber es reichte aus um die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen zu erfahren. Und das Gaudi-Team setzte seinen Kurs fort...
Ich bin schon gespannt auf die naechsten Wochen :-) News folgen.

Kwa Heri!

Morogoro

Am Sonntag ging es nach der Messe und Fruehstueck mit P. Marek (auch ein Pole! ach ich liebe dieses Land...) und seinem Gelaende-Toyota nach Morogoro, wo wir die naechsten 4 Wochen unseren Sprachkurs absolvieren werden. Die Fahrt zeigte uns die Strassenverhaeltnisse in Tansania. Wir fuhren auf einer Schnellstrasse, die fuer Tansania in einem sehr guten Zustand war, und waren bei den vielen Schlagloechern echt froh darueber in einem Gelaendeauto zu sitzen. Fuer eine Strecke von 180km brauchten wir fast 4h. Doch die Landschaften, Bilder, Menschen, waren einfach nur beeindruckend und wunderschoen. Palmen, Savannen, soweit das Auge reicht, gesaeumt von froehlichen und strahlenden Einwohnern, Kindern,... Ein armes und zugleich ueberreiches Land...
P. Marek zeigte uns das Salvatorian Institute of Theology , welches sich in Morogoro befindet und brachte uns danach zu unserer Sprachschule, die in der Lutheran Seminary Secondary School (oder so aehnlich) untergrebracht ist. Wir bezogen unsere Zimmer, die uns Heimat fuer die naechsten 4 Wochen bieten werden. Der Blick unter das Bett, wegen moeglichen Schlangen usw. durfte natuerlich nicht fehlen. Ich werde hoffentlich in den naechsten Tagen Fotos von hier in mein Picasa-Album raufladen koennen, aber momentan sehe ich schwarz fuer solche Vorhaben. Das Internet ist sehr langsam hier, stuerzt zwischen durch gerne ab und e-mails zu verschicken geht nur sehr, sehr schwer. Deswegen werde ich das meiste ueber meinen Blog veroeffentlichen.
Mittlerweile bin ich auch ueber Handy erreichbar> +255 789 637 449

Weitere News kommen, denn heute hatten wir unsere ersten Sprachunterricht :-)

An alle, die sich in der Naehe von Morogoro befinden... ich bin jetzt da.

Kwa heri (=bis bald!)!

Freitag, 14. August 2009

Angekommen

Seit heute in der Frueh bin ich in Afrika, Tansania, Daressalam.
Die Reise versprach interessant zu werden, vorallem als wir in Wien mit der Moeglichkeit konfrontiert wurden gar nicht fliegen zu koennen, weil irgendwelche Dokumente fuer die Einreise fehlten... Aber Charme und einer kurzen Intervention von P. Georg sei dank und diese anfaengliche Huerde war genommen.
Der Abschied am Flughafen verlief in Eile und so war (gottseidank) keine Zeit zu realisieren, dass ich dieses Land fuer das naechste Jahr nicht mehr sehen wuerde, ganz zu schweigen von den Menschen. Trixi drueckte mich noch ganz schnell, ueberreichte mir eine sooo liebe und nette Karte samt "Gebetskette" und dann waren wir weg. Wozu die Eile gut war, weiss ich nicht (ausser um vielleicht keine Zeit fuer Taenen zu lassen), denn wir warteten beim Gate min. eine halbe Stunde und flogen auch verspaetet ab. Anscheinend gehoert da dazu, wenn man in den Sueden verreist...
Der Flug stimmte mich und Lukas schon darauf ein, dass wir bald den europaischen komfortablen Raum verlassen wuerden - mein Sitz wurde mit Tape zusammengehalten, der Gurt vom Lukas hatte sichtbare Spuren vom letzten Fluggast, der es wohl nicht mehr bis zum Speibsackerl geschafft hatte...
In Kairo trafen wir dann die anderen beiden Maedls, die aus Frankfurt geflogen waren, und vertrieben uns die Zeit bis zu unserem Anschlussflug nach Tansania, Daressalam, mit Unokarten, Musikhoeren, Bloedsinn reden,... wir alle waren doch aufgeregt und keiner von uns hatte bis jetzt so wirklich realisiert, dass wir da nun fuer ein Jahr weg waren.
Der Anschlussflug ging ueber Nacht, mitten darin wurde uns Essen serviert, Schlaf war nur sehr bedingt moeglich, die Sitze zu klein,...
Kurz vor unserer Landung wurden wir dann mit einem wunderschoenen Sonnenaufgang beschenkt. Ob das dort wohl immer so aussieht? Einfach nur schoen.
Die Einreise verlief im Gegensatz zu unserer Ausreise in Wien komplett problemlos. Unsere Aufenthaltsgenehmigungen waren alle da, alle Dokumente passten und Lukas Charme ersparte uns die Zollkontrolle :-)
Bruder Bogdan von den Salvatorianern holte uns ab, brachte uns in ihr Zentrum und wir bezogen unsere Suiten :-D
Vegleichbar mit unseren Standards ist es natuerlich nicht, naemlich mit keinen von unseren Standards:-), aber genau das macht auch das eigene Klima hier aus. Alle haben uns herzlichst begruesst und aufgenommen, gleich gab es Freustueck und danach fuer mich eine Schlafpause bis jetzt.
Und jetzt? Tja, das wird eine Ueberraschung, so wie wohl alles hier in den naechsten Tagen...
Das Internet ist hier in Daressalam mal eine wirklich lahme Geschichte und deswegen bis (keine Ahung wann) bald!
Danke nochmal fuer alle lieben Worte, Drueckungen, Aufmerksamkeiten,....

Samstag, 8. August 2009

DANKE!!!!

Ich möchte an dieser Stelle allen Menschen danken, die mich bisher auf meinem Weg (nach Tansania) begleitet und unterstützt haben. Sei es im Gebet oder finanziell oder beides!
Ich bin wirklich zutiefst gerührt über die Bereitschaft so vieler ein Stück meines Weges mitzutragen. Aus ganzem Herzen kann ich nur sagen: DANKE! und Vergelt's Gott!
Ich hoffe, dass ich einmal die Gelegenheit haben werde, jedem Einzelnen ein persönliches Dankeswort überbringen zu dürfen und in einem Jahr die Früchte präsentieren zu können!
!!!!!!DANKE!!!!!!

Sonntag, 12. Juli 2009

Warum ich das mache?

Wenn ich Menschen davon erzähle, dass ich für ein Jahr nach Afrika gehe, werde ich meist mit drei Fragen konfrontiert.

Sie fragen mich warum ich das mache, warum ich für ein Jahr nach Afrika gehe. Die einen mit Freude und vielleicht etwas Neid „Das ist ja cool, wie kommt es, warum machst das?“, andere mit einem Anflug von Panik „Für ein ganzes Jahr? Afrika? Das ist ja gefährlich? Warum?“. Und doch ist allen die Frage gemeinsam, denn es ist ein völlig irrationaler Schritt. Es ist gänzlich unlogisch und wie schon erwähnt irrational für ein Jahr alles hier aufzugeben und in ein Land zu gehen, in dem ich mich nur erhöhten Risiken aussetze, alle möglichen Krankheiten lauern, fehlende hygienische Bedingungen warten und ich hier in Österreich doch alles habe. Alles? Wirklich alles?

Ich glaube, dass die Antwort auf diese Frage zur Gänze nur im Glauben zugänglich ist, denn es bleibt letztlich ein Geheimnis, ein Mysterium, warum ein Mensch so einen Schritt setzt. Und doch möchte ich versuchen auf die Frage des Warum eine Antwort zu geben.

Für mich hat Christ-sein Konsequenzen und in letzter Konsequenz bedeutet das für mich sein Leben nicht mehr für sich, sondern für die anderen zu leben. Das kann ganz verschiedene Formen annehmen, sei es in der Familie für die Kinder, oder in der Ehe für den Partner, für das nächste Umfeld in der Arbeit, für seine Freunde,… Egal welche Form man wählt, bin ich zutiefst davon überzeugt, dass das der Sinn des Lebens ist, weil es nichts Schöneres gibt, als wenn sich das Leben nicht mehr um einen selbst dreht, sondern man sich endlich um andere Drehen kann. Stellt man sich das jetzt bildlich vor, dann erkennt man, dass man im ersten Fall gar nicht (viel) weiterkommt. Man dreht sich um seine eigene Achse, von Zeit zu Zeit kann es passieren dass einem schwindling und schlecht wird und im Endeffekt sieht man nicht viel. Man glaubt, dass man viel tut, aber man bewegt sich nicht vom Fleck bzw. nur sehr langsam, denn man dreht sich im wahrsten Sinne des Wortes im Kreis.
Im zweiten Fall öffnet man sich auf das Du, auf den Mitmenschen und erst dadurch wird man selbst ganz Mensch, denn nur durch das Gegenüber findet man sich selbst. Das heißt, dass man jetzt in seinen Drehbewegungen auch weiterkommt, denn sie finden um wen anderen statt. Erst wenn mein Leben ein anderes Zentrum als mich selbst bekommt, wenn Christus zur Mitte meines Lebens wird, erst dann kann sich mein Leben wirklich um andere Menschen, um meine Mitmenschen, drehen.
Ich hatte immer schon diese Sehnsucht anderen Menschen zu helfen, für andere mein Leben zu leben und langsam, Schritt für Schritt, ist diese Sehnsucht immer konkreter geworden. Exerzitien in den Weihnachtsferien waren eine wichtige Etappe auf dem Weg zu diesem Wagnis und dafür bin ich sehr dankbar.

Die zweite Frage, die dann unmittelbar der ersten folgt ist: Und? Was wirst Du dort machen?
Meine Lieblingsantwort darauf ist: Ich weiß es nicht. Natürlich geben sich die Menschen nicht zufrieden damit und so versuche ich dann mein Tätigkeitsfeld etwas zu beschreiben. Ich werde in Tansania in der Stadt Lukuledi bei salvatorianischen Schwestern mitleben, ihr Leben kennen lernen, mit ihnen beten und sie bei ihren Aktivitäten unterstützen. Sie betreiben eine Dispensary, also Krankenstation, und dort werde ich mitarbeiten bzw. versuchen mich einzubringen wo ich gerade gebraucht werde. Diese Antwort klingt jetzt vielleicht konkret, doch ich bin überzeugt davon, dass ich das was dort auf mich wartet nicht adäquat beschreiben kann. Egal was ich sage, haben wir Europäer sofort unsere Vorstellungen von Krankenstationen, Mitarbeiten, Ordensleben, usw. im Kopf und ich glaube nicht, dass diese Vorstellungen der Realität in diesem Land gerecht werden können. Und deswegen bleibe ich bei meiner Lieblingsantwort: Ich weiß es nicht.

Die letzte Frage behandelt dann meist den anstößigen Begriff „Mission"?, denn ich gehe ja für ein Jahr als „Missionarin auf Zeit“ nach Afrika.
Für mich (und nicht nur für mich, sondern für die ganze Kirche) bedeutet Mission nicht Menschen gegen ihren Willen etwas aufzuzwingen, sie von meinem Glauben mit allen Mitteln zu überzeugen, sondern überzeugt von meinem Glauben zu leben. Und somit bedeutet Mission sich dem anderen gegenüber nicht zu verschließen, sondern offen zu sein für den Nächsten, egal wer er ist, zu ihm hinzugehen, sich von ihm beschenken zu lassen, nichts erwarten und doch versuchen alles zu geben.
Einige sehr gute Gedanken zu Mission finden sich bereits in meinem Blog >> hier!

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