Samstag, 10. Oktober 2009

Ohne Wasser geht gar nichts

Wasser ist die Lebensgrundlage schlechthin, das weiss jeder. Doch was machen, wenn es fehlt?
Die Lehrschule der Brueder braucht Wasser und das ganz dringend. Bis jetzt muessen die Schueler das Wasser taeglich von weit her in Kuebeln holen, zum Trinken, Waschen,... und die Qualitatet ist nicht gerade nicht die Beste, wodurch sie oft krank sind, nicht am Unterricht teilnehmen koennen,...
Aus diesem Grund hat br. Evance beschlossen ein Projekt fuer einen Brunnen auf die Beine zu stellen. Dadurch koennen sie mehr Schueler aufnehmen und sie haben bessere gesundheitliche Vorraussetzungen. Schon traurig zu sehen, woran Schulbildung scheitern kann...

Es gilt zunaechst einmal einen Projektentwurf zu machen und damit einen Antrag bei versch. Stellen auf FInanzierung zu stellen. Ich versuche die Brueder dabei mit meinem Wissen zu unterstuetzen und helfe bei der Erstellung und (techn.) richtigen Formulierung des Antrags. Es braeuchte hier so viele helfende Haende... und dabei genugt schon so wenig...
Hilfe ist hier sehr willkommen! (wer hat Lust?)

Kimakuwa

Nein, es handelt sich hierbei nicht um etwas zu Essen...
Es ist die Sprache des Stammes der Makuwa, der im Sueden von Tansania (und Mosambik) sehr verbreitet ist und sie stellt mein neues Hobby in Lukuledi dar :-)
In der Dispensary habe ich angefangen diese Sprache (etwas) zu lernen, denn wir hatten eine Patientin namens Hawa, die bei uns stationaer behandelt wurde, wegen ihren schlimmen Verbrennungen (ich hab schon mal ueber sie geschrieben). Ihr Mann war bei ihr jeden Tag (uebrigens ist das sehr bewundernswert!). Beide sprachen kein Englisch, waren aber sehr kommunikativ, der Mann mehr weil nicht verletzt und keine Schmerzen. Anfangs hatte ich Kiswahili mit ihnen gesprochen, doch dann erklaerte mir Hawas Mann, dass er Makuwa ist und fing an mir seine Sprache beizubringen, die im Sueden des Landes doch sehr verbreitet ist (neben Kiswahili natuerlich). Die Sprache ist im Vergleich zu Kiswahili wirklich schwierig. Allein die Aussprache ist eine wahre Herausforderung... Aber da meine Lernversuche unsere Patienten in schallendes Gelachter versetzten, probierte ich es immer wieder - wenigsten hatten sie so was zum Lachen...
Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, als ob ich hier noch weitere Sprachen lernen wuerde... nein nein, Kiswahili ist genug! Meine Kimakuwa-Kenntnisse beschrenken sich auf die Begruessung und die ersten Saetze danach. Das wars und reicht auch aus, denn es war schwierig genug ueberhaupt so weit zu kommen...
Aber die Menschen freuen sich so sehr, wenn jemand wie ich (eine weisse Europaerin) wenigsten einen Satz in "ihrer" Sprache sagen kann, es macht sie stolz und erzeugt gleich eine ganz andere Atmospaehre des Willkommenseins. Tja... es stimmt... die Sprache ist wirklich ser Schluessel zu den Menschen!

eine neue (temporaere) Berufung

Seit einer Woche unterrichte ich jetzt Englisch in derBerufsschule, die von den SDS-Bruedern gefuehrt wird. Meine Schueler sind +/- 16 jaehrige (=hochpubertierende) Lehrlinge in der Ausbidlung zum Automechaniker, Zimmermann bzw. auch einige Maedls von der Naeherinnenausblidung. Mit anderen Worten: eine lustige kleine (=ca. 20 Schueler) Gruppe.
Bildung ist ein wichtiger Schluessel zu einem besseren Leben - ganz besonders hier. Die Schule der Brueder, wo die Schueler auch wohnen, ist eine ganz wichtige Einrichtung in diesem Zusammenhang, denn sie ermoeglicht das Erlernen eines Handwerks und somit das Stehen auf eigenen Beinen.
Den Bruedern fehlt ea auch ungefaehr an allem, am meisten an sauberem Wasser fuer die Schueler (zum Trinken), an Lehrern und Bruedern (sie sind momentan nur zu weit hier: br. Evance und br. Anthony), wie immer auch Geld fuer oben genanntes...
Die Schueler muessen ihre Lehrabschlusspruefung auf Englisch absolvieren (alle wichtigen Pruefung sind in Tz auf Englisch) und somit ist die Kenntnis dieser Sprache unumgaenglich und ganz allgemein sind Kenntnisse von Sprachen der Schluessel zur Welt und natuerlich ganz besonders Englisch - die Weltsprache schlechthin.
Und so werde ich einen Schwerpunkt auf technisches Englisch legen duerfen. Ist schon ganz lustig fuer mich all das Wissenaus meinem ersten Studium wieder entpacken zu duerfen... Maschinenteile auf Englisch, ihre FUnktionsweise, hinzukommend diverse Berechnungen.... - es macht Spass!
E-Buecher gibt es hier keine, ich hab auch keine mitgenommen und so darf (=muss) ich mir den Lehrplan selbst ueberlegen.
Ich bin also zur Lehrerin geworden :-)
Drei Mal die Woche, so ca. 1 bis 1 1/2 Stunden. Wer haette das gedacht, dass ICH mal Sprachen unterrichten wuerde... ich denke jedoch, dass es sich hierbei nur um eine befristete (=temporaere) Berufung handelt. Aber wie schon gesagt, Bildung ist der Schluessel zu einem besseren Leben und so macht es mir grosse Freude mit den Kids etwas Sinnvolles zu tun und sie sind ungemein froh darueber. Und ihre Freude ist der groesste Lohn!

eine lokale Bergbesteigung

An jenem bereits vorher erwaenhnten Sonntag, nach unserem Trip nach Chungulungulu, bestiegen wir mit Fr. Lazarus den lokalen Berg in Masasi.
Es war eine schoene Wanderung mit atemberaubenden Aussichten, grosser Hitze (obwohl am Nachmittag), interessanten Gespraechen und toller Gemeinschaft. Mit anderen Worten ein genialer Sonntag!

Auf dem Weg nach oben

Das ersehnte Gipfelkreuz

und die atemberaubende Aussicht

Bush-road approved

Ich bin nun schon seit einigen Wochen in Lukuledi. Ueber die Umgebung und mein Arbeitsumfeld habe ich bereits berichtet. Es ist schwer wirklich etwas Neues zu schreiben, denn jetzt ist es angesagt das Leben hier einfach (mit) zu leben und das ist nicht immer spannend. sondern alltaeglich. Aber vielleicht kann ich von ein paar netten Episoden/Anekdoten berichten...

An einem Sonntag fuhren wir Maedls (wir waren alle grad in Masasi) mit Fr. Lazarus (fuer alle, die meinen Blog nicht so ganz verfolgt haben: er ist der Chef der SDS in Tansania) nach Chingulungulu. Schon der Name der Ortschaft versprach, dass es eine lustige Unternehmung werden wuerde...
Bereits im Vorhinein sagte uns Lazarus, dass es sich um eine Fahrt in den Bush handelte und wenn er Bush sagt, dann bedeutet das absolute Pampa (because Lukuledi is a village according to him). Es handelt sich dabei um eine Outstation der SDS und er wollte dort am Sonntag die Messe feiern.
Um 5 Uhr in der Frueh gings los, um rechtzeitig zur Fruehmesse dort zu sein (die glaub ich, um 7 oder so anfing und der Ort "nur" 40km entfernt war...). Wir stiegen ins Auto ein, Lazarus legte eine Kassette mit flotter amerikanischer Country-Musik ein und los ging's. Ich konnte mir mein Lachen fast nicht verkneifen und, drehte mich zu den Maedls nach hinten um und vernahm auch ihren uebergrossen Grinser. Country-Musik in einem Toyota Lancruiser, in einer Lautstaerke, dass man nicht einmal mehr die Fahrzeuggeraeusche vernehmen konnte, bei einer Fahrt mitten durch den afrikanischen Bush, mit einem Tansanier hinterm Steuer,...
Nach ein paar km bogen wir von der "Hauptsrasse" ab und Lazarus stimmte uns auf die Weiterfahrt ein: and now... we will start to dance... und das taten wir auch tatsaechlich. Ich stellte fest, dass ich in Zukunft nur mehr BH's kaufen wuerde die "african bush-road approved" sind, denn kein Laufen, Aerobic,... dieser Welt fordert einen BH so heraus wie diese Autofahrt.
Ich mit Fr. Lazarus vor seinem Auto (ich liebe es!), unter einem Mangobaum!!!

Hab ich schon mal erwaehnt, dass sicher an die 90% aller Autos in Tansania Gelaendeautos sind? Und das hat auch seinen berechtigten guten Grund. Und ungefaehr 70-80% aller Autos der Marke Toyota angehoeren? Der Rest Landrover (und gaaanz vereinzelt vielleicht auch noch was anderes. Warum das so ist, ist fuer mich noch unklar, aber es laesst die Frage nach Markenmonopolbildung aufkommen...

Zurueck zu Chingulungulu. Wir feierten dort die Messe und wir (weisse) Maedls waren die Attraktion schlechthin. Wie ist das ueberhaupt moeglich, dass ein Mensch weisse Haut hat?!?... hoerten wir die Kinder fragen... da sieht man doch wieviel vom eignen Standpunkt abhaengt....

Auf unserem Weg zurueck kamen wir doch tatsaechlich am "Airport" in Masasi vorbei...

Weitere Fotos in meiner Fotogalerie :-)

Dienstag, 29. September 2009

My new workplace: Dispensary

Mein neues (Haupt-) Arbeitsfeld fuer das kommende Jahr ist die Dispensary in Lukuledi. Gleich am Tag nach meiner Ankunft durfte ich sie und die Menschen, die dort arbeiten kennen lernen. Sr. Zenobia arbeitet dort als "Doctor", was aber nicht mit einem Arzt bei uns gleichzusetzen ist. Es gibt in Tansania mehere Abstufungen von "doctors". Sie ist eher eine sehr gut ausgebildete Krankenschwester. Aber so ganz durchblickt habe ich das System hier auch noch nicht. Sie ist meine Chefin, Ansprechperson und ein Mensch mit dem ich wirklich sehr viel Gaudi hier habe. Ich hab sie gern :-)
Die Raeumlichkeiten der Dispensary sind fuer die Verhaeltnisse hier, glaub ich, sehr gut. Aber kein Vergleich mit Oesterreich. Die Bilder sprechen fuer sich.

Als ich das Labor gesehen hatte, musste ich mal schlucken... vielleicht liegt das daran, dass ich selbst mal im Labor gearbeitet habe und etwas andere Bedingungen gewohnt war...naja.

Alles ist sehr einfach und es fehlt auch an allem. An Geld fuer Ausruestung, Medikamente und natuerlich auch an Personal. Die Menschen sind froh eine helfende Hand mehr zu haben.
Mein Aufgabengebiet umfasst die Medikamentenausgabe, dh. die Medikamente zusammenstellen und sie den Patienten zu geben und ihnen natuerlich zu erklaeren wie sie sie anzuwenden haben (auf Kiswahili natuerlich, was den sonst...).
Darueber hinaus versuche ich viel mit den Menschen hier zu reden. Ihnen zu begegnen und ihr Leben kennen zu lernen. Am Liebsten gehe ich zu den stationaeren Patienten und plauder mit ihnen. Letzten war eine Frau da, deren linke Seite schwere Verbrennungen hatte, da ihre Huette abgebrannt ist, waehrend sie drinnen war. Eine Fahrt ins naechste Krankenhaus kann sie (und ihre Familie) sich nicht leisten und so kam sie zu uns (was auch schon an ihre finanziellen Grenzen reicht). Ihre Schmerzen waren gross, aber sie ertrug das alles mit einer tansanischen Leichtigkeit - bewundernswert.
Ich lerne jeden Tag. Die Sprache, aber auch die Menschen. Endlich haben meine Art viel zu reden und meine Neugier etwas Positives. Sie helfen mit den Menschen in Kontakt zu treten, Dialog zu fuehren und sich auf die Kultur hier einzulassen. Ich schoepfe jeden Tag mehr Selbstvertrauen und meine Aengste werden kleiner (vielleicht leigt das daran, dass die Menschen mir hier ungemeint viel zutrauen....). Das alles passiert hier. Kaum zu glauben.

Die Brueder betreiben eine Schule fuer Lehrberufe, in der Automechaniker, Tischler und Naeherinnen ausgebildet werden. Die Schueler koennen dort fast kein Englisch und br. Evance hat mich gefragt, ob ich dort nicht ein bisschen Englisch unterrichten koennte, denn eine gute Bildung ist der Schluessel zu einem besseren Leben - besonders hier! Und aus diesem Grund werde ich dort ein paar mal unter der Woche Englisch unterrichten. Br. Evance hat sich sehr darueber grfeut. Es ist schoen, wenn man helfen kann und wenn die einmal erworbene Ausbildung auch gebraucht wird :-)
Durch meinen technischen Background habe ich auch technisches Englisch erworben und so werde ich den Schuelern (hoffentlich) etwas ueber Maschinen und Motoren auf Englisch vermitteln koennen (und andere Basics natuerlich auch). Freu mich schon sehr darauf!

Everyday life

Mein durchschnittlicher Tag (Mo-Sa) in Lukuledi faengt mit dem Weckerlaeuten an (wer haette das gedacht?), meistens so um 5.30 Uhr. Das naechste Ziel ist die Kirche. Dort verbringe ich einige Zeit im stillen Gebet und um 6.30 Uhr faengt die Messe an. Danach gibts Fruehstueck. Meisst Brot mit Marmelade, Butter, dazu Tee oder Kaffee. Um 8 Uhr faengt meine Arbeit in der Dispensary an und dauert bis um 13 Uhr. Dazwischen gibt es irgendwann mal (wenn keine Patienten da sind) eine Teepause. Nach der Arbeit wartet schon das von unserer Koechin gekochte Mittagessen auf uns. Danach ist Siesta angesagt (bzw. Kupumzika in Kiswahili :-)) In der Hitze hier kann man eh nichts anderes machen, als sich in die horizontale Position zu bringen und zu warten bis die Hitze vorbei ist. Am Nachmittag habe ich frei und verbringe die Zeit mit allem Moeglichen und Unmoeglichen: besuch die benachbarten Salvatorianer bei ihrer Arbeit, lass mir vom br. Evance etwas zeigen, lese, gehe in die (kuehle) Kirche um zu beten (Jesus ist momentan der einzige der deutsch mit mir redet), wasch meine Waesche, wasch mich selbst, red mit den unterschiedlichsten Leuten (das mach ich eigentlich am Liebsten :-)),....usw.
Irgendwann am NM, wenn alle von den Schwestern da sind, treffen wir uns im Hof zum gemeinsamen Gebet. Wir fangen mit der Vesper an und schliessen mit dem Rosenkranz. All das natuerlich auf Kiswahili. Am Anfang war das etwas anstrengend und mir kamen theologische Gedanken ala "Zaehlt das Gebet eigentlich, wenn ich so rein gar nichts von dem versteh was ich da gerade bete?" Solche Gedanken koennen wohl nur Theologen kommen... Aber mittlerweile muss ich sagen, dass mir genau das beim Lernen der Sprache viel hilft und ich verstehe immer mehr und werde auch schon fliessender im Beten und Reden.
Um 18Uhr geht die Sonne unter und am Abend, so um 19.30Uhr haben wir dann Abendessen. Da sind dann alle beisammen und wir tauschen uns ueber unseren Tag aus (das ist dann der Part an dem ich nicht so viel rede :-)). Und irgendwann danach ist schlafen angesagt. Ich habe mich noch immer nicht daran gewoehnt und so lese und schreibe ich bis spaet in die Nacht.

Am Sonntag, dem Tag des Herrn, ist alles a bisal anders. Messe um 7Uhr. Danach Fruehstueck. Keine Arbeit und so Zeit fuer sich. Mittagessen irgendwann und jeder fuer sich. Eine von den Schwestern kocht das Abendessen. Am Nachmittag wieder gemeinsames Gebet und danach Abendessen.

Das schaut jetzt mein Leben fuer das kommende Jahr aus :-)))))

Montag, 28. September 2009

Willkommen im Busch! Karibu Lukuledi!

Am Freitag, dem 18. Sept. war es soweit. Ich brach von Masasi Richtung Lukuledi auf. Sr. Monika holte mich mit ihrem Gelaendetoyota ab (ohne ihn waere es unmoeglich nach Lukuledi zu gelangen). Wir machten uns auf den Weg in das 20km entfernte Dorf. Die Strasse wurde immer weniger Strasse, die Fahrt eine weitere Herausforderung fuer meinen Magen und meine Begeisterung fuer Gelaendeautos stieg mit jedem Meter.
Irgendwann bog das Auto ab und mir ist bis heute ein Raetsel, woran die Schwester den Ort erkannte. Naja, vielleicht an den paar Haeusern die naeher beieinander standen als sonst.
Wir waren da. (Fotos gibts in meiner Fotogalerie!)

Die Schwestern (vier an der Zahl) begruessten mich alle sehr herzlich und zeigten mir gleich mein Zimmer.
Es ist sehr nett. Ich fuehlte mich gleich wie zu Hause und begann mich einzurichten. Packte all(!) meine Buecher aus, Fotos und Karten von Freunden, haengte meinen von Freunden selbst gebastelten Kalender auf, suchte ein nettes Plaetzchen fuer meine Mama (Muttergottes), auch fuer meine Ikone der hl. Familie, wischte den Staub von den Regalen,... und erkundete langsam den Rest.
Die Schwestern wohnen in einem kleinen Komplex bestehend aus drei Haeuschen. Das meiste Leben spielt sich im Hof ab, wo der selbst angebaute Mais oder die Bohnen getrocknet werden, die Waesche gewaschen wird (denn wir haben hier keine Waschmaschine),... Am Nachmittag treffen wir uns auch immer hier zum gemeinsamen Gebet (zuerst Stundengebet und dann Rosenkranz).

Der naechste Tag begann um 6.30 Uhr mit der hl. Messe in der Kirche und so hatte ich Gelegenheit diese anschl. zu erkunden. Es ist mit Abstand die groesste Kirche, die ich bis jetzt in Tansania gesehen habe. Groesser als der Dom in Dar. Das liegt wohl daran, dass hier mal der Bischofssitz war und sie aus diesem Grund gebaut wurde. Es sieht schon lustig aus, wenn in diesem kleinen Dorf ploetzlich so ein grosses Ding dasteht :-)
Die Kirche ist gross, aber schlicht und wunderschoen. Sie hatte mein Herz sofort erobert, vorallem durch ihre beiden Seitenaltaere: links von der Hl. Maria und rechts vom hl. Josef. Als ich das gesehen hatte, wusste ich sofort, dass hier nichts mehr schief gehen kann!

Das Leben hier ist sehr einfach. Wir haben hier nur ein paar Stunden am Tag Strom und meistens wenn ich ihn nicht brauche. Wir haben zwar ein Bad und so, aber die Wasserhaehne taeuschen - wozu sie da sind, weiss ich bis jetzt nicht, denn wir haben kein fliessendes Wasser und holen das Wasser von draussen. Luxusgueter wie Klodeckel gibts hier auch nicht.
Wir essen was wir selbst anbauen, dh. die gekauften Lebensmittel beschraenken sich auch Marmelade, Tee und Kaffe. Den Rest gibt unser Feld her, wie z.B: Reis (jaja, kein Scherz), Mais, Bohnen, Kartoffeln, Erbsen und das Beste(!!!!): MANGOS, Papaya, Bananen, Orangen,... Tomaten,... und anderes Gemuese. Alles halt abhaengig von der Jahres=Regenzeit. Fleisch haben wir auch (genug! fuer mich schon zuviel) und zwar in Form von eigenen Schweinen, Rindern und Huehnern.
Alle, die mich kennen wissen ja, dass ich immer alle moeglichen Arten von Abenteuerurlauben geliebt habe. Vorallem jene in denen man sich selbst versorgen muss und weit von der zivilisierten Welt entfernt ist. Jetzt kann/darf ich dieses Leben selbst leben. Mit anderen Worten: MIR TAUGTS VOLL!!!!

Obwohl das Leben hier so einfach ist, leben wir (die Schwestern und ich) in vollem Luxus, denn wir leben in gemauerten Haeusern, wir haben Fenster aus Glas, mit Moskitonetzen, wir haben Betten, wir koennen den theoretischen Strom nutzen, und vorallem: wir haben SAUBERES WASSER!!!!! Die anderen Bewohner des Dorfes muessen sich ihr Wasser von einem eigens dafuer angefertigten Teich holen. Er wurde von den ersten Missionaren hier gebaut.
Die Menschen hier sind dankbar fuer dieses Wasser (anderes gibt es ja nicht), doch als ich das zum ersten Mal gesehen hatte wurde mir bange und ich war insgeheim froh darueber "besser" zu leben.

Am Wochenende war ich mit brother Evance SDS (er lebt bei den Buedern in Lukuledi, quasi im Nachbarhaus) im Dorf unterwegs. Er stellte mich einigen Menschen vor und zeigte mir das Dorf.
Ich war dankbar ueber seine Gesellschaft, denn er war der einzige der mit mir Englisch redete. Seit meiner Ankunft in der Gemeinschaft ergoss sich ein Schwall von Kiswahili ueber mich und die Schwestern machten nicht den geringsten Eindruck mit mir Englisch reden zu wollen (was sie auch nicht tun). Und so war ich froh doch mal wieder Englisch reden zu koennen. Wir bestiegen auch den lokalen Berg und genossen die Aussicht:
Zwischen den Bergen liegt Masasi. Die Strasse dorthin ist doch eh klar erkennbar, oder?

Wir fuhren dann noch mit seinem Gelaendemotorrad (das ist neben Radfahren die mit Abstand guenstige Art und Weise sich hier fortzubewegen) in der Gegend herum und er zeigte und erzaehlte mir viel von der Kultur hier.
br. Evance auf seinem Motorrad
Nach diesem Wochenende hatte ich meine Liebe fuers (Gelaende-)Motorradfahren entdeckt!!!!

Ich kann sagen: Ich bin in meinem Leben angekommen! Meine Sehnsucht wurde gestillt.

Freitag, 18. September 2009

Exploring Masasi

Unser erster Tag in Masasi.
Beim Fruestueck merkten wir wieder, dass das Leben hier einfacher ist, als wir es in Morogoro kennen gelernt haben. Keine Angst, wir hatten genug zum Essen, nur halt nicht so viel Auswahl.
Danach ging es ab ins "Zentrum", um etwas einzukaufen (z.B. Flipflops fuer mich, Batterien, Kerzen,...). Das Dorf machte einen sehr netten Eindruck. Es gibt dort einen relativ grossen Markt, wo man wirklich sehr viel bekommen kann. Er erinnerte mich an so manche Maerkte in Polen. Da kriegt man auch fast alles :-)
Masasi ist viel kleiner als Morogoro und dadurch koennen wir das Leben der Menschen hier intensiver kennen lernen. Ganz zu schweigen von Lukuledi (das wird wohl der Inbegriff von Pampa werden). Auch mit Englisch kommt man hier nur mehr bedingt weiter und so konnte (musste) ich heute brav Kiswahili trainieren (und durfte feststellen, dass ich da wirklich etwas gelernt habe!).
Mir taugt es hier. Hab ich schon mal erwaehnt, dass die Menschen und die Kultur hier grossartig sind?
Heute am Abend werde ich weiter nach Lukuledi fahren. Verena wird am Montag nach Lupaso entschwinden und Miriam wird irgendwann nach Nandembo aufbrechen. Pole pole - Tanzanian style all the way.
Ich freue mich schon sehr darauf! Mein Aufbruch bedeutet aber auch, dass ich fuer die naechste Zeit kein Internet mehr haben werde *schnief*. Bis jetzt (in Dar und Morogoro) hatte ich doch immer Zugang, zwar nicht schnell aber immerhin. Es war schoen immer wieder e-mails von Freunden und Familie zu lesen und so in Kontakt mit Europa zu stehen. Jetzt wird das anders. Es wird Zeit Briefe zu schreiben (oder noch mehr Buecher zu lesen) :-)) Ich selbst bin sehr gut uebers Handy erreichbar bzw. per Post bzw. auch per e-mail.

Also, ich verabschiede mich mal! Kwa heri! Tutaonana labda kesho!

Ohne Strasse geht's auch...

Gestern sind wir Maedls nach Masasi gefahren. Lukas ist in Dar geblieben und am Nachmattig nach Mkuranga, zu seinem Einsatzort, uebersiedelt.
Die Busfahrt versprach interessant zu werden, vorallem weil sie mit ueber zwei Stunden Wartezeit begann.
Wir standen um 4.30 Uhr auf um ja rechtzeitig(!) um 5.30 Uhr bei der Busstation zu sein. Lukas war so nett und solidarisch und begleitete uns mit Br. Bogdan zur Busstation. Einige Busse waren schon da, aber nicht unserer. Die Zeit verging, Busse kamen und gingen, aber unserer war nicht dabei. Nach einiger Zeit gingen Saetze von Br. Bogdan wie "the bus will come any moment now..." nur mehr an uns vorbei.
So, nach ueber zwei Stunden war es dann soweit. Unser Bus war da. Wir bestiegen unseren Luxustransporter (der in Europa nie eine Zulassung bekommen wuerde) und die Fahrt ging los.
Br. Bogdan hatte uns schon vorgewarnt, dass sich die Busse von den verschiedenen Busunternehmen ein Wettrennen auf der Strecke Dar-Masasi geben wuerden, aber glauben konnten wir das erst als wir live dabei waren... :-D
Auf einer Strasse, die einer halben Bundesstrasse in Oesterreich oder Deutschland entspricht, fetzte unser Bus nur so dahin und ueberholte alles, was auf dem Weg auch nur irgendwie eine angemessene Geschwindigkeit hatte. Mit der Zeit hatten wir sogar die Busse, die puenktlich aufgebrochen waren (dh. zwei Stunden frueher) ueberholt...
Und so kam es, dass ich waehrend unserer Busfahrt a bisal Zeit hatte darueber nachzudenken, wie unterschiedlich manche Werte in unseren Kulturen sind...
Wo es bei uns wichtig ist, dass ein Auto sicher ist, Airbag, ABS, Gurtstraffer,... hat, so ist das in Tansania etwas anders :-)
Hier zaehlen nur zwei Dinge: Gaspedal und Hupe. Ich glaube, dass sogar die Bremse erst nach der Hupe kommt, geschweige denn alles andere. Die Hupe ersetzt so ungefaehr alles: Geschwindigkeitsbeschraenkungen, Bremsen,...
Und so war es dann auch, dass die Einfahrt in eine Ortschaft mit wildem Hupen beleitet wurde (anstatt mit einer Reduzierung der Geschwindigkeit)... damit die Menschen wissen, dass sie jetzt lieber nicht auf die Strasse gehen, wenn so ein Bus mit einem Hunderter durchglueht...
Nach einiger Zeit (nach ca. 3h) hoerte die (befestigte) Strasse auf, was uns praktisch jedoch nicht im geringsten langsamer werden liess... wir gluehten weiter auf Sand, mitten durchs Gebuesch. Der Weg war jetzt mehr denn je einspurig, was unseren Busfahrer nicht davon abhielt weiter seine Ueberholmanoever durchzufuehren...
Ich bevorzugte es meine Augen geschlossen zu halten, da mir so der Kampf mit meinem Magen leichter fiel. Es war das erste Mal, dass ich bei einer Busfahrt 30cm in die Hoehe geschleudert wurde.
Nach ca. 3h haben wir auch dieses Wegstueck hinter uns gebracht und fuhren weiter auf Asphalt.
Regelmaessig passierten wir Polizeisperren (die aus einem Holzast, der quer ueber die Fahrbahn gespannt war, bestanden). Ich weiss nicht genau was das Ziel dieser Kontrollstellen war, denn wir wurden nicht kontrolliert und unser Bus ist fahrzeugtechnisch auch immer davon gekommen....
Auf unserer Reise erblickten wir auch einen fuer uns ganz neuen Teil Tansanias. Die Behausungen wurden einfacher, umso weiter wir uns von Dar entfernten. Die Vegetation machte den Eindruck "palmiger" zu werden, umso weiter wir in den Sueden vordrangen. Des oefteren erblickten wir zu unserer Linken auch den Indischen Ozean. Mir wurde wieder bewusst wie grossartig es hier ist und wie sehr ich dafuer dankbar bin, dass ich hier sein darf!

Nach 9h war es dann so weit. Wir waren da. An dieser Stelle sollte ich erwaehnen, dass mir diese Art von Reise mal wieder unendlich getaugt hat :-)))) Ein Abenteuer sondergleichen!!
Br. Otmar holte uns ab und brachte uns zu den Schwestern (gleich daneben haben die Brueder ihr Haus).
Wir bezogen unsere Suiten und stellten fest, dass wir in Morogoro in voelligem Luxus gelebt haben. Die Zimmer sind sehr einfach, die Duschen und Stehklos... naja... auf alle Faelle haben wir hier wirklich viele Mitbewohner...
Sr. Elis (die Leiterin der Schwestern in Tansania) begruesste uns, forderte unsere Kiswahili-Kenntnisse heraus und fuehrte uns herum. Wir merkten auch, dass Strom hier ein Luxusgut bzw. eine Mangelware ist, denn es gibt ihn nur ein paar Stunden am Tag... und grad als ich am Abend Duschen gehen wollte war er ploetzlich weg... aso, noch was: Warmwasser gibt es hier auch nicht mehr...

Zusammenfassend kann ich sagen: Wir sind im Sueden angekommen. Mit und ohne Strasse :-) Hier werden wir die naechsten 11 Monate verbringen. Karibuni!

Mittwoch, 16. September 2009

Mission?

Vielleicht kommt die Frage auf, was ich in denn die letzten Wochen so alles gemacht habe, denn ich bin noch (immer) nicht an meinem Einsatzort angekommen und das war doch der Grund meines Aufbruchs nach Tansania, oder? Und jetzt bin ich schon ein Monat hier und habe meine Gemeinschaft nicht einmal gesehen.

Tja, ich glaube, da stellt sich dann die Frage, was denn Mission bzw. Missionarin sein, eigentlich bedeutet. Sicherlich NICHT herzukommen und den Menschen zu erklären, wie das Leben so funktioniert, denn das wissen sie hier in Tansania viel besser als wir in Europa. Sicher auch nicht die Menschen 24h am Tag zu bekehren und am Ende des Tages die Erfolge zu zaehlen. Ich muss ja lachen bei solchen Gedanken, aber (leider!) gibt es immer noch Menschen, die diese Auffassung haben...
Nein, es bedeutet den Menschen hier zu begegnen. Zu lernen wie sie denken, wie sie leben, was für Werte in ihrem Leben wichtig sind, ganz einfach wer sie sind. Dh. Missionar sein bedeutet in erster Linie zu lernen. Getrieben von meinem eigenen Glauben an unseren auferstandenen Herrn Jesus Christus weiß ich, dass mir in jedem Menschen Christus begegnet und das bedeutet, dass ich von jedem Menschen lernen kann und mich nicht über ihn erheben sollte.

So, und um das alles tun zu können muss man zuerst überhaupt lernen, wie man mit den Menschen reden kann und das geht, wenn man ihre Sprache lernt. Und das war meine Grundbeschäftigung in den letzten vier Wochen.
Die Sprache ist der Schluessel zu den Menschen, ihrer Kultur - zu ihrem ganzen Leben!
Und was barucht es darueber hinaus? Die Sprache ist ein wichtiger Aspekt, aber wenn ich keinen Menschen begegne und nicht auf sie zugehe bringt es auch nicht viel.
Das Leben mit den Menschen teilen. Mit ihnen leben. Nicht neben ihnen, sondern mit ihnen. Und das bedeutet, mit ihnen zu arbeiten und zu reden, das zu essen was sie essen, die Feste feiern, so wie sie sie feiern, die Freizeit so zu verbringen wie sie das tun, das Land und die Landschaften erkunden, die sie ihr ganzes Leben umgeben, zu den Aerzten zu gehen, die auch ihnen zur Verfuegung stehen, die oeffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, die einfach da sind, das (ihr) Klima am eigenen Leib erfahren,...

Und da wir Menschen dialogische Wesen sind, wird ein Austausch immer in beide Richtungen erfolgen, solange wir dafuer offen sind.

Ein paar Tage in Dar

Seit Samstag sind wir in Daressalaam (kurz Dar).
Morgen brechen wir Maedls um 5.30 Uhr (in der Frueh) in den Sueden auf, genauer gesagt nach Masasi. DIe Busfahrt dorthin dauert angeblich 9h. Eh nur. Auf einem Abschnitt von 60km soll es (noch) keine befestigte Strasse geben (also kein Asphalt oder so) und es braucht ueber 2h um dieses kurze Stueckchen yurueck zu legen. Es wir ein Abenteuer!
In Masasi werden wir dann noch ein paar Tage verbringen, die Gemeinschaft Vorort kennen lernen, F. Lazarus (Chef der Salvatorianer in Tansania) begruessen und die "Grossstadt" erkunden. Danach werden wir uns dann so endgueltig trennen und in unsere Einsatzorte und Gemeinschaften fahren. Ich werde in die 20km von Masasi entfernte Ortschaft Lukuledi entschwinden, Verena nach Lupaso, das auch ca. 20 km von Masasi entfernt ist, nur halt in die andere Richtung und Miriam wird sich 5h, ca. 200km von uns entfernen nach Nandembo.
Ich freue mich schon sehr auf die bevorstehende Zeit! Dann werde ich endlich nur mehr Kiswahili reden koennen/muessen und das oertliche Leben erfahren duerfen. Aber so wie ich die Menschen bis jetzt kennen gelernt habe, wird das alles ueberhaupt kein Problem. Sie sind so offen, herzlich, hilfsbereit - da mache ich mir keine Sorgen :-)

Die vergangenen Tage in Dar haben wir damit verbracht die letzten Dinge vor dem grossen Aufbruch zu erledigen, wie z.B. Haarshampoo kaufen, Taschentuecher, Deo war auch dabei :-) und den Bankomaten haben wir auch gepluendert. Wenn 4 Europaer (besonders 4 MaZler) bei so einem Ding anstehen, kann es schon mal passieren, dass danach kein Geld mehr vorhanden ist :-)

Und jetzt noch was zum neidisch werden: Am Sonntag sind wir nach der Messe mit Br. Bogdan ans Meer (in Daressalaam wohlgemerkt) gefahren. Es war das erste Mal fuer uns hier in Tansania und ueberhaupt am indischen Ozean. Es war einfach atemberaubend! (einige Fotos gibt es in meiner Fotogalerie)
Genauso stelle ich mir das Leben nach dem Tod vor. Eine Tuer, die aufgeht und dann dieses Panorama! Ich setze meinen Fuss in den warmen Sand, erblicke Menschen, die mir lieb sind, gehe ins Wasser und bin ueberrascht wie warm es ist. Ich bin im Paradies angekommen!
Wir MaZler haben uns dann auch im Sand verewigt:
Es war ein ganz ein toller Tag und vorallem es war Sonntag! Bei solchen Anblicken kommt der Lobpreis ganz von alleine! Es war echt gut und wichtig mal zu relaxen nach den 4 Wochen Sprachkurs. Endlich mal keine Grammatik bueffeln, keine Vokabeln lernen, keine Hausuebungen machen,... sondern Kraft tanken fuer die naechsten Aufgaben, die auf uns warten.
Dabei sollte ich erwaehnen, dass wir nirgendwohin speziell hingefahren sind, sondern einfach an den Standardstrand in Dar. Dh. vergleichbar mit einem Ausflug auf den Kahlenberg in Wien.

Samstag, 12. September 2009

It's time to say good bye - Kwa heri!

Vier Wochen Sprachkurs sind nun vorbei und das bedeutet auch, dass sich unsere Zeit in Morogoro, in der Sprachschule, mit den Menschen hier, dem Ende neigt.
In ein paar Stunden werden wir (vier MaZler) mit dem Bus nach Daressalaam aufbrechen und dort ein paar Tage verbringen, um die letzten wichtigen Dinge vor unserem grossen Aufbruch in den Sueden zu erledigen.
Der Abschied hier macht mich ein wenig traurig. Es war eine wunderschoene Zeit hier, wir haben neue Menschen in unser Herz geschlossen, haben eine ganz neue Sprache (kennen) gelernt, haben unsere ersten Erfahrungen mit der Kultur gemacht und sind auch als MaZler untereinander zusammengewachsen.
Es war eine sehr wichtige Zeit hier fuer uns. Wir hatten Zeit in Tansania anzukommen, uns zu aklimatisieren, uns vorzubereiten fuer die weiteren Monate...
Ab naechster Woche werde ich dann alleine (dh. ohne meine anderen MaZler) in Lukuledi mit den Schwestern leben. Kiswahili wird meine main language werden und ein ganz neuer Abschnitt meines Aufenthaltes wird beginnen. Ich freue mich schon sehr darauf und doch weiss ich auch, dass es eine Herausforderung werden wird.
Bis jetzt kann ich sagen, dass das Leben in der Mission bzw. als Missionarin einfach grossartig ist. Mir taugts voll und ich merke, dass es ein richtiger Schritt war hierher zu kommen.
Es erfuellt mein Herz mit den Menschen hier zu reden, ihre Kultur kennen zu lernen, ihre Sicht der Dinge zu erfahren und einen Einblick in ihre verborgenen Schaetze zu bekommen. Eine Bereicherung fuers Leben.
Die Sprachschule in der wir hier waren, gehoert zur Lutheranischen Kirche in Tansania und so hatte ich einige Gelegenheiten eine oekumensiche Perspektive zur Situation hier in Tansania zu bekommen.
...ach, die Menschen sind alle so offen hier :-)

Dienstag, 8. September 2009

Unser Trip to Mikumi

Oftmals gilt: Bilder sagen mehr als tausend Worte.
Und im Falle unseres Trips in den Mikumi National Park trifft das ganz sicher zu!
Es war großartig! Ein paar Bilder gibt es zu sehen in meiner Fotogalerie (Link auf der rechten Seite meines Blogs).
P. Marek holte uns um 6.30 Uhr (in der Früh wohlgemerkt) ab und wir fuhren gemeinsam Richtung Mikumi.
Aus dem Auto, hinter Fensterscheiben sitzend, wirkte die Landschaft anfangs so irreal, als ob ich mir im Traum einen Afrikafilm anschauen würde. Doch mit der Zeit merkte ich, dass die Bilder echt waren, ich mitten in diesem Film war ohne zu träumen.
Wohin wir blickten sahen wir Weite geschmückt mit hiesigen Bäumen und Sträuchern. Die Eindrücke waren echt. Trotz der Uhrzeit träumte ich nicht.
Umso näher wir dem Eingang zum Mikumi National Park kamen, umso mehr Tiere querten unseren Weg. (Dazu gibt es ein großartiges Bild in meinem Webalbum - eine Giraffe mitten auf der Straße...)
Wir staunten über unsere erste Antilope und konnten gar nicht aufhören Bilder zu machen, bis uns dann auch noch Elefanten, Giraffen, Zebras, Affen, usw. über den Weg liefen... umso mehr wir sahen, umso wählerischer wurden wir. Mit der Zeit schaffte es nicht mehr jedes Tier in unseren Digicams verewigt zu werden :-)
Im Mikumi National Park fuhren wir mit einem ortskundigen Führer durch den Park. Er führte uns zu Wasserquellen, wo wir Hippos und Krokodile sahen und erzählte uns einiges über die Tiere und ihr Leben.
Zum Abschluss besuchten wir noch einen Schlangenpark... sie hatten dort nur Giftschlangen zum Anschauen und ob das so gut war, bin i ma net so sicher... brrr... da kann einem schon ganz anders werden und vor allem gilt eines zu bedenken: Wenn wir uns solche Schlangen im Haus des Meeres in Wien anschauen, ist es ja ganz nett, wenn dort beim Herkunftsort Tansania/Ostafrika angegeben ist, aber wenn man sich dann selbst in Tansania befindet und als Herkunftsland Tansania geschrieben steht... wie heißt es doch so schön: an unseren Grenzen dürfen wir wachsen...

Alles in allem ein großartiges Erlebnis! Und ich kann sagen, dass die Bilder, die man im Internet z.T. Afrika findet absolut der Realität entsprechen. Die Landschaft ist wirklich so wunderschön!

Am Abend waren dann einige (ich zähle mich dazu) noch in der Stadt auf einem Biertschi (oder zwei). Ein gemütlicher Ausklang zu einem wunderschönen Tag.

Freitag, 4. September 2009

Getting more and more passive each day :-)

Die dritte Woche unseres Kiswahili-Sprachkurses haben wir heute erfolgreich hinter uns gebracht. Was gibt es zu berichten?

Wir nähern uns langsam dem Ende unseres Aufenthaltes in Morogoro. Nächste Woche ist unser Sprachkurs zu Ende und dann geht es ab in unsere Gemeinschaften und zwar diesmal alleine. Unsere Wege werden sich trennen und eine neue Etappe unseres Aufenthaltes hier in Tansania wird beginnnen. Wir werden selbstverständlich Kontakt untereinander halten, aber die Gemeinschaft, die wir hier in der Sprachschule gemeinsam gehabt haben, werden wir in unseren neuen Wohnorten nicht mehr haben. Dann werden wir angewiesen sein auf jedes Wort Kiswahili, welches wir in den letzten Wochen gelernt haben...

Diese Woche stand (sprachtechnisch) ganz im Zeichen des Passivs und der verschiedenen wilden Tiere (vielleicht um zu wissen, was es bedeutet "gefressen zu werden"... naja... lieber nicht zuviel darüber nachdenken...)
Im Zuge dieser Einheiten hat uns Chuma auch über the way of tanzanian culture berichtet and how important it is to understand that this culture is passive. Genaueres dazu wird er uns noch nächste Woche in einer unserer culture lessons erzählen.
Durch das ganze Englisch reden hier, merke ich, dass es mittlerweile leichter wäre etwas auf Englisch zu schreiben oder zu erklären als auf deutsch...

Die Abende verbrachten wir lazy mit Filmschaun, Lesen,... aber auch einmal mit Bier und Bier...
Getting passive more and more... getting more and more into Tanzanian culture :-)

Noch etwas ist mir aufgefallen:
Öfters habe ich back home die Aussage gehört, dass der Lebensrythmus (hier bezogen auf das Schlafengeh- und Aufstehverhalten) von den Lebensbedingungen abhängt, dh. wenn ich einfach weniger zu tun hätte bzw. früher schlafen gehen würde (und das über einen längeren Zeitraum), dann würde ich automatisch (quasi wie von selbst) ein anderer Mensch (d.h. ein Morgenmensch) werden. Tja,... mittlerweile kann ich sagen: so a Bledsinn! Hier sind theoretisch die perfekten Bedingungen, um solche Veränderungen eintreten zu lassen und trotdem zfunktioniert es gar nicht. Der Tag endet hier mit dem Abendessen (dh. 19 Uhr) und danach habe ich nichts zu arbeiten und könnte so jeden Tag um 21 Uhr schlafen gehen, aber am Abend kommen meine ganzen geistigen Kräfte (denn ich bin nun mal ein Nachtmensch, der am Abend/in der Nacht die höchste Produktivität vorweist) und ich könnte denken/arbeiten ohne Ende. Leider habe ich hier nichts zu tun und so vertreibe ich mir die Zeit mit Lesen und Lesen und... bis es für meinen Körper spät genug wird, um zur Ruhe zu gehen.
So, diese Erkenntnis wollte ich geteilt haben! Manche Dinge kann man einfach nicht ändern.

Zum Schluss noch etwas um (brechtigterweise) neidisch zu werden :-)
Morgen fahren wir mit P. Marek zum Mikumi National Park! Bericht wird folgen und Fotos hoffentlich auch!

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