Montag, 15. Februar 2010

Migration-office, Korruption und Fahrt in den Sueden

Das ist jetzt eine echt langwierige Geschichte und eigentlich auch voll unnoetig, wenn sie nicht bloss so extrem echt waere...
Wir (Verena und ich) waren mal im Sueden. Sorry, da fehlt noch was. Vorher bekamen wir ja mal unsere Resident permits (=Aufenthaltsgenehmigung) mit eingetragenem Aufenthaltsort im Sueden, Masasi. So waren wir ja dann auch im Sueden und wurden dort von unserem Provinzial in der Migration-office gemeldet. So weit so gut.
Im Jaenner wechselten wir unseren Arbeitsplatz nach Morogoro. Im Sueden (als wir persoenlich in Masasi waren) erklaerte uns ein SDS Father, dass es vollkomen reicht, wenn wir in Morogoro in die Migration-office (MO) fahren und die erledigen dann alle Aenderungen. Kein Problem. In Morogoro erklaerten sie uns dann, dass sie unbedingt einen Wisch aus Masasi brauchen, denn ohne den geht ja GAR nichts. Aja.
In Masasi ging ein Bruder zur dortigen MO um den Wisch zu holen, aber die erklaerten ihm, dass wir da persoenlich vorbeischauen muessen, denn ohne dem geht GAR nichts.
Bei all dem geht es nur ums Geld, denn das ist alles nicht mehr so wirklich legal. Denn niemand muss persoenlich irgendwo vorbeischauen, normalerweise reicht ein Brief. Ausserdem meldet die zustaendige Organisation (in diesem Fall die SDS) uns an und ab und nicht wir persoenlich. Tja, aber hier sind die Regeln etwas anders. Der Mensch hinter dem Schreibtisch kann naemlich eigene Regeln erstellen und dagegen kann niemand etwas tun. Und die Sonderregel lautet: Wir sind weiss und wir haben Geld. Und so haben wir die Wahl dem Beamten fuer diesen Wisch einfach viel Geld in die Hand zu druecken, damit er das macht was eigentlich sein Job waere (uns das Papierl auszustellen und nach Morogoro zu schicken) oder aber „seine neue Regel“ zu beachten und persoenlich vorbeizuschaun (was eigentlich nicht notwendig ist). Da wir Korruption hier nicht foerdern wollen (obwohl es verlockend waere) machen wir uns diese Woche auf den Weg in den Sueden. Mehrere Tage wird diese Reise wieder dauern.... zuerst mal nach Dar und dann nach Masasi und wir koennen echt hoffen, dass die Regenzeit nicht in dieser Woche beginnt, sondern in der naechsten, sonst koennten wir wieder eine Uebernachtung im Busch gratis bekommen.... ahhhh...... das ist Tansania live!

Neue Herausforderungen, neues Glueck und ein kleines Update


Unsere neue WG
Ich schreibe nicht mehr von "meinem" Leben, sondern von unserem, denn Verena und ich haben hier "die" WG gegruendet. Wir haben zwar zwei einzelne Zimmer, aber bei den duennen Waenden ist es a scho wurscht, ob sie ueberhaupt da sind. Denn wir unterhalten uns (beide) im Bett liegend praechtigst miteinander. Wir hoeren sogar wenn der andere angerufen wird und das Handy (nur) auf Vibration eingestellt ist :-)
Wir suchen noch nach einem passenden Namen fuer unser trautes Heim, Vorschlaege waren mal die Trim-dich-fit-WG, jeden-Tag-ne-neue-Diaet-WG, wie-werde-ich-ein-paar-aufdringliche-Studenten/Brueder-los-WG, Ich-ess-heut-nur-Salat-zu-Mittag-und-wie-erklaere-ich-das-den-Bruedern-WG, DVD-schau-und-Kuehlschrank-pluender-WG, Brot-aus-der-Kueche-klau-WG, oder aber Die-Langesser-WG,...
Wie man sehen kann, haben wir hier unseren Spass gemeinsam.

Unsere Zimmer sind im ersten Stock, genau ueber der Kueche, also lang auschlafen oder Ruhe am Nachmittag spielts da gar nicht, denn wegen der duennen Waende hat man eher das Gefuehl in der Kueche zu wohnen...irgendwann kam mal eine von den Koechinnen zu mir und wollte mir irgend so ein selbstgebrautes Hustenheilmittel andrehen, weil sie ja gehoert hat, wie ich immer in der Frueh (in meinem Zimmer wohlgemerkt) so stark gehustet habe und sie sich Sorgen gemacht hat, tja, nur war das nicht ich, sondern Verena, stark war ihr Husten auch nicht aber dafuer die Waende duenn, aber jedenfalls danke fuer die Aufmerksamkeit.

Mein Zimmer
Und eine Wand fuer meine Freunde, mit meinem selbstgebastelten Kalender (Danke!) und einer kleinen Gebetsecke rechts
Unsere (besorgten) Koechinnen

In dem Gang, in dem sich unsere Zimmer befinden, haben wir unseren "Balkon" angelegt, auf gut deutsch, wir haben diesen Gang etwas okkupiert... wir hatten dann die grossartige Idee, ihn ein bisal blumentechnisch aufzupeppeln, aber das wird vielleicht ein Projekt werden... zuerst mal muessen wir es schaffen F. Marek zu erklaeren, dass eine Wand nicht nur dann schoen ist, wenn sie gerade ist, sondern auch ein paar Blumen dazu gehoeren. Diese Aufgabe gehoert jedoch in die Kategorie "Mission impossible", und verliert sich in den Weiten der unterschiedlichen Auffassung von „schoen“ zwischen Mann und Frau, aber wir werden nicht so schnell aufgeben...

Unser Balkon
mit frisch gekochtem Vanillepudding

Als Maedls haben wir es manchmal wirklich nicht leicht in dieser bruederdominierten Welt, wir sind umegeben von maennlichen Studenten (=Seminaristen) und dann wohnen wir zusammen mit Bruedern und Priestern und auf die meisten von ihnen trifft die Bezeichnung alt zu. Aber wir tun unser Bestes hier einbisschen jugendlichen (+weiblichen) Schwung reinzubringen...hihihi... und manchmal frag ich mich wie sich mein/unser Single-Dasein unter solchen Bedingungen jemals aendern soll ;-)

Verena kommt mit „a bisal a Schoki“ bei mir vorbei als Vorbereitung auf die Fastenzeit. Wir sollten uns vielleicht besser Jeden-Tag-ne-neue-Diaet-und-morgen-fangen-wir-dann-wirklich-damit-an-WG nennen.

Eine weitere Vorbereitung auf die Fastenzeit: Vanillepudding (what else?!)


Valentinstag und ein halbes Jahr Tansania

Gestern war Valentinstag und noch dazu unser Halbes Jahr Tansania Tag. Das wollten wir feiern, doch mit wem? Wir wohnen nicht gerade mit Partykanonen zusammen. Wir fanden dann jedoch zwei feierfreundliche Exemplare von unseren Mitbewohnern: F. Bernard und F. Hugo. Tja, so waren wir unterwegs mit zwei Priestern (am Valentinstag... mir kommen gleich die Traenen...) und es war wirklich nett. Schon ein halbes Jahr hier... wie die Zeit vergeht...

Verena und ich enjoying our Half Year in Tanzania

Ich, Verena, F. Bernard und F. Hugo

DVDs
Von einer anderen Volontaerin, welche wir noch aus der Sprachschule hier in Morgoro kennen, hat sich Verena mal ein paar DVDs ausgeborgt und wir genossen die Zeit uns einfach mal wieder ein paar europaeische Filme anzuschauen. Das blaue vom Himmel waren sie nicht, aber man hoert hier mit der Zeit wirklich auf Ansprueche zu stellen (sei es an die Begleitung am Valentinstag, die DVDs, den Backofen, die Busse,... man nimmt was man kriegt ;-))


Meine Arbeit und das Institut

Die Verwaltung mit dahinter liegenden Classrooms

Mein Hauptarbeitsfeld ist die Bibliothek. Dort soll bzw. versuch ich durch meine Anwesenheit etwas Arbeitsmoral zu foerdern wie z.B. puenktlich zu kommen oder die Kaffeepausen nicht den ganzen Tag dauern zu lassen... weiters helf ich den Mitarbeitern bei der Katalogisierung falls Probleme auftauchen bzw. besser die Fehler der bestehenden Datenbank aus.

Unser Library-staff

Die letzten Wochen habe ich auch einigen Studenten geholfen bzw. gezeigt wie man in Word ein gutes Layout machen kann. Nichts Besonderes oder Spezielles, nur die Basics aber gerade solche Sachen sind wichtig, wenn sie spaeter mal was Besseres machen wollen.
Am Institut sind Immaculata-Schwester (welch ein schoener Ordensname) ansaessig und sie haben mich gefragt, ob ich ihnen nicht Englisch-Unterricht geben koennte und so treffen wir uns ein paar mal am Abend dazu. Einige von unseren Arbeitern haben auch schon Interesse an Englisch-Unterricht gemeldet und so wird es vielleicht einen „Kurs“ auch fuer sie geben.

Die Schwestern bei der Darbietung eines traditionellen Tanzes waehrend der Inculturation Week am Institut
Sr, Faustina, Sr. Bakita, ich, Sr. Fabiana und Sr. Mary-Krista
Bei der Auffuehrung

Die Arbeit hier ist nichts Besonderes, es sind die kleinen Dinge wo wir mithelfen und zeigen koennen wie man sie anders machen kann. Es sind halt immer die kleinen Dinge, die das Leben am meisten praegen,...

Waisenheim
Am WE und manchmal auch unter der Woche bin ich in einem Waisenheim, welches mitunter vom Institut mitbetreut wird. Also wenn man so einen schrecklichen Klischeefilm ueber Waisenheime drehen wollte, waere man dort genau richtig. Echt traurig. Es gibt ein Haus fuer die Kleinen (ab der Geburt) und eines fuer die aelteren (so ab 7/8 Jahren). Meistens bin ich mit einem Studenten, der in dem Tutorial Programm ist, bei den aelteren. Letztes WE haben wir Krapfen (=Mandazi) gebacken und zamgeraeumt bzw. den Kidis dabei geholfen bzw. gezeigt wies geht. War schon ganz lustig. Bin gern dort. Einige von den Kids sind echt ganz gut in der Schule, andere brauchen etwas Unterstuetzung, aber ohne Geld (bzw. Sponsor) gibts es fuer niemanden eine Chance. Schulbesuch ist in Tansania nicht eine Frage des Talents oder der Leistung, sondern ausschliesslich eine Frage von Geld und noch dazu von ziemlich viel Geld. Da koennen wir uns in Oesterreich ziemlich gleucklich schaetzen, dass jeder (und im Vergleich zu hier wirklich jeder) Zugang zu Bildung hat.

Gebet
Zum Gebet hab ich hier genug Zeit. Oft schau ich bei den oben erwaehnten Immaculata-Schwestern vorbei zum gemeinsamen Rosenkranz und Stundengebet am Abend (oder einfach so zum Plaudern). Sie sind echt nett.
Am Sonntag besuchen Verena und ich die Messen in verschiedenen Ordensgemeinschaften und Pfarren in Morogoro. Allein das Institut ist von unzaehligen Ordensgemeinschaften umgeben. An Abwechslung wird es uns da also nicht fehlen.
Am Sonntag gibt es bei uns am Institut am Abend immer eine feierlich gestaltete Vesper von der Studentengemeinschaft der SDS und der OSB – auf Kiswahili. Wirklich sehr schoen.
Und ansonsten faengt der Tag mit der Messe an. Zur Auswahl stehen drei. Entweder in der Studentengemeinde, bei den Schwestern oder bei uns in der Kapelle. Genau, in unserem Haus gibt es eine Kapelle und so bin ich auch dort oefters einfach mal so.

An einem Sonntag waren wir bei den Kapuzinern in der Messe und da gab es dann auch noch den Blasiussegen zum Schluss (ich weiss, dass das Fest dieses Jahr am Mittwoch war, aber hier ist alles etwas anders...). Es war schon ganz lustig, denn sie nahmen extra Kerzen dafuer, aber angezuendet haben sie sie nicht...

Donnerstag, 21. Januar 2010

Zurueck zum Anfang oder neuer Arbeitsplatz in Morogoro

Unser Aufenthalt in Tansania begann in Morogoro in der Sprachschule, danach ging es ab in den Sueden und seit Jaenner bin ich wieder zurueck. Ich habe hier einen neuen Arbeitsplatz und damit verbunden auch eine neue Adresse (Briefe an die alte Adresse in Masasi werden aber trotzdem bei mir ankommen – hoff ich zumindest…)

Fangen wir mal mit der neuen Adresse an:
Justyna Okolowicz
Salvatorian Institute of Philosophy and Theology
P. O. Box 1878 Morogoro
Tanzania
East Africa

Fuer weiteres Interesse: das Institut besitzt auch eine eigene (etwas im Stil veraltete) Homepage: http://www.sds.org/morogoro/

So, zusaetlich habe ich auch eine neue (zusaetzliche) Handynummer. Ich will jetzt keine ausfuerhlichen Darstellungen der verschiedenen tansanischen Mobilfunkanbieter machen, aber soviel sei gesagt: Fuer Sueden war Zain die beste Wahl, doch jetzt fuer Morogoro habe ich zu Vodacom gegriffen (so etwas nennt man dann wohl Schleichwerbung oder so aehnlich)
Hier meine aktuellen Handynummer unter denen ich erreichbar bin (wobei die Voda-Nummer meine main number wird):
  • +255 76 88 466 86 (Voda)
  • +255 78 96 37 449 (Zain)
Vielleicht kurz zu meiner neuen Arbeit am Institut (da mich schon einige danach gefragt haben)…
Qualifizierte Haende werden gebraucht und so arbeite ich hauptsaechlich in der Bibliothek und soll diese leiten bzw. so tun als ob (was ja fuer mich kein Problem sein sollte ;-))
Zusaetzlich soll ich mich dem Layout des Journals welches vom Institut herausgeben wird widmen "Africa Tomorrow".
Das Insitut hat, unter der Leitung des Rektors, auch ein sogenanntes Tutorial Programme geschaffen fuer eines der oertlichen Waisenheime in Mgolole, welches von den Mgolole Sisters betrieben wird. Das Programm wird von drei Studenten betreut und hat zum Ziel den Lernfortschritt und sonstigen –fortschritt der Kinder zu dokumentieren, ihnen bei Schwierigkeiten zu helfen und einfach fuer sie da zu sein. Dieses Tutorial ist Ergebnis eines Seminars in welchem sie sich mit amerikanischen Professoeren damit beschaeftigt hatten was Kinder, welche ohne Eltern aufwachsen fuer Beduerfnisse haben und welche Betreuung sie brauchen. In diesem Team bin ich jetzt auch dabei und bin schon gespannt was wir da alles machen werden.

Verena wohnt im Zimmer neben mir, arbeitet aber nicht am Institut sondern vormittags in einem Kindergarten, der 10min von hier entfernt ist und am Nachmittag in einem (anderen)Waisenheim.

Mein Zeitplan sieht momentan ungefaehr so aus:
Wochentags
>Um 7 Uhr in der Frueh faengt der Tag mit der Messe an
>danach Fruehstueck
>um 8 Uhr faengt meine Arbeit in der Bibliothek an
>um 13 Uhr Mittagessen
>bis 16 Uhr Arbeit in der Bibliothek
>danach geh ich meist Laufen, oder statte dem Waisenheim einen Besuch ab, quatsch mit Leuten, helf irgendwo,...
>und danach nehme ich am Stundengebet und RK der ansaessigen Schwestern teil oder verziehe mich selbst in die Kapelle (tja,…jetzt wohne ich in einem Haus mit eigener Kapelle :-))
>um 18.30 Uhr gibts Abendessen und danach ergibt sich auch immer eine Aktivitaet. Entweder quatschen mit Verena oder den Bruedern, Buch lessen,… schlafen…

Samstags bin ich dann im Waisenheim unterwegs
Sonntag ist Tag des Herrn,kein spezielles Programm, evtl. bin ich da auch im Waisenheim, oder irgendwo sonst unterwegs,...

Achja,… noch was zu unserer Unterkunft hier...
Verena und ich sind Nachbarinnen :-) und wir leben in vollem Luxus hier (im Vergleich zum Sueden).
Wir haben schoene helle Zimmer mit Fliessen am Boden (anstatt nur Beton oder was auch immer das war im Sueden) und wir haben unser eigenes Bad (ebenfalls mit Fliessen, Klobrille, Duschvorhang, Wasser aus dem Wasserhahn,...). Es gibt hier sogar eine Waschmaschine!
Zum Fruehstueck gibt es Milch :-), Kakao,... und vieles andere was das Herz begehrt.
Und da wir jetzt hauptsaechlich mit Priestern, Professoeren und Bruedern zusammen leben, koennen wir auch endlich so viel essen wir wir wollen und werden nicht von unseren Schwestern gemaestet ;-)

Tja, wenn einem dieser "Luxus" mal abgegangen ist, dann weiss man ihn wirklich zu schaetzen! Waer haette gedacht, dass wir uns mal so sehr ueber ein Glas Milch, Strom am Abend, eine Waschmaschine, Wasser aus dem Wasserhanh, usw. freuen wuerden...

Mittwoch, 20. Januar 2010

Ab in den Sueden - rein ins Abenteuer

Wie schon mal erwaehnt, mussten Verena und ich in den Sueden, nach Masasi, Lupaso und Lukuledi, denn es hatte sich ergeben, dass wir unseren Einsatzort nach Morogoro wechselten. Doch dazu mussten wir mal unser ganzes Zeugs holen. Eigentlich kein Problem. Rein in den Bus, 9h Fahrt nach Masasi, raus aus dem Bus, alles erledigen was zu erledigen ist und das ganze wieder retour...

Ok, das ganze Abenteuer fing schon mal an, als uns br. Bogdan in der viel zu fruehen Fruehe zum Bus brachte und uns unsere Ticktes mit den Plaetzen K3 und K4 in die Hand drueckte. Er hatte sie uns einen Tag zuvor gekauft und im Shop hatte sie ihm versichert, dass es sich dabei um Plaetze ungefaehr in der Mitte handelte... naja, ich moechte jetzt keine Wortklauberei betreiben, aber zwischen Mitte und letzte Reihe ist doch wohl ein Unterschied... und so kam es, dass wir unsere Reise in der letzten Reihe begangen. Noch bevor wir die Buschstrasse erreichten schleuderte es uns regelmaessig bei kleineren Unebenheiten einen halben Meter in die Luft. Ich weiss, dass Uebertreibungen eines meiner Stilmittel sind, aber diesmal kann ich euch versichern, dass ich dieses nicht verwende. Uns tat bereits alles weh, obwohl wir grad mal ne halbe Stunde unterwegs waren...



Wir kamen zur Buschstrasse... 60km hat dieser Abschnitt auf dem es keine Strasse auf der Strasse gibt... wir wurden durchgeschlagen (nicht mehr einen halben Meter hoch sondern mehr und das die ganze Zeit). Meine Wirbelsaeule, Verenas Genick, unsere Koepfe und Knie, die Hueften, alles schmerzte... 3h sollte dieser Spass dauern... Doch irgendwann blieben wir stehen. Uns war das erstmals nur recht so, wir erholten uns etwas und warteten. Busse, Autos, LKWs vor uns. Stundelang bewegte sich nichts in der Kolone. Nebenbei begann es auch noch zu regnen. Irgwendwo auf dem Weg, bedingt durch den vielen Regen, war die Strasse nicht passierbar. Vielleicht wuerde sie erst in ein paar Tagen repariert werden... aja, danke. Gottseidank ergab sich dann die Moeglichkeit fuer uns den Bus zu wechseln. Im Regen, mit unserem Gepaeck auf dem Ruecken begannen wir unsere Wanderung. Es dauerte eine Stunde bis wir unseren naechsten Bus erreichten und dabei ueberquerten wir ein paar Fluesse, wateten durch knietiefen Schlamm,... muede und nass bezogen wir wieder die Plaetze in der letzten Reihe... es ging weiter und um 23.30 Uhr, nach 17,5h Fahrt kamen wir an.

Am naechsten Tag konnten wir uns nicht bewegen...
Wir klaerten alles mit F. Lazarus und erholten uns weiter...
In den naechsten Tagen wurde mir ein Auto der Brueder geborgt (oho, welch ein Wunder!) und so konnte ich den Chauffeur nach
Lupaso und Lukuledi spielen (in der ersten Reihe und hinter dem Steuer macht das Fahren auf Buschstrassen grossen Spass:-))
Wir packten unser Zeugs, wunderten uns wie wir das alles jemals mit hierher gebracht hatten, quatschten mit den Schwestern und verabschiedeten uns. Der Abschied fiel schwer, doch freuten wir uns auch auf unsere neuen Herausforderungen.

So, jetzt fehlte nur noch die Busfahrt zurueck nach Dar. Die Strasse war anscheinend wieder in Ordnung. Wir begangen unsere journey in der Frueh und alles verlief problemlos bis wir mal wieder zum verdaechtigen Anhalten kamen. Wir befanden uns schon wieder auf dem Buschstrassenabschnitt. Es war frueher Nachmittag. Ich erspare mir jetzt lange Ausfuehrungen und komme gleich zum Punkt. Die Strasse war wieder nicht passierbar, es gab keine Moeglichkeit den Bus zu wechseln also warteten wir. Bis 19 Uhr war die Strasse nicht repariert und danach gingen die Strassenarbeiter nach Hause und uns blieb nichts anderes uebrig als im Bus(ch) zu uebernachten. Welch ein freudenvolles Erlebnis! *aehm, raeusper* Kein Haus, kein Geschaeft weit und breit, gottseidank hatten wir ein paar Snacks und geraeucherten Fisch bei uns,... das Ungeziefer kannte keine Grenzen,... es war heiss im Bus, die Sitze viel zu klein und unbequem,... jupee,...
Am naechsten Tag warteten wir, etwas zerknittert von der Nacht, auf dass es endlich weitergehen sollte... aber ausser Warten tat sich nicht viel. Zu Mittag ging es dann endlich weiter und nach 34h
kamen wir endlich in Dar an.
Manche Menschen bezahlen ja viel Geld fuer so eine Abenteuerreise, buchen sie in Europa, koennen es kaum erwarten mal was "anderes" zu erleben. Tja,... ich kann da nur einen Einsatz als MissionarIn auf Zeit empfehlen. Unser ganzes Leben hier faellt in die Kategorie "anders" und Abenteuer wie das oben beschriebene gehoeren einfach dazu, sind quasi ohne Aufpreis "inklusive" :-)

Montag, 18. Januar 2010

Reif fuer die Insel: Sansibar

Nach der langen Zeit harter Arbeit... und als Erholung und Vorbereitung fuer meinen neuen Arbeitsplatz... kam die Zeit fuer einen Kurzurlaub. Sansibar, die (Touri-)Insel vor Daressalaam bot sie sehr gut dafuer an.
Nach Morogoro ging es ab nach Dar und von dort mit der Faehre auf die Insel. Vom Status eines Voluntaers, eines MaZ, eines Menschen der ein Jahr mit den Menschen mitlebt, ihre Sprache und ihre Kultur kennen lernt und respektiert, wechselten wir (10 MaZ) zu dem von einem Touri, als wir den Fuss auf die Insel setzten (vielleicht auch schon als wir die Faehre betraten). Der Wechsel ging fuer jeden von uns zu schnell, denn wir waren einfach keine Touris, doch fuer die Menschen auf der Insel waren wir nichts anderes. Es gab keinen Unterschied ziwschen uns und anderen Gaesten, die nur fuer eine Woche schnell mal ihre Braeune aufpeppeln, ihre Beziehung in den Griff bekommen oder ihrem westlichen Alltag entfliehen wollten. Wir waren weiss, wir waren reich, wir hatten keine Zeit fuer die Menschen hier und wir wollten schon gar nichts von der Kultur lernen. Bis auf den ersten Punkt :-) traf so rein gar nichts auf uns zu.

Wir besichtigten Stone Town, schlenderten durch die kleinen Gassen, vorbei an einer Unmege an Tourilaeden, Souvenirshops,... zahlten fuer unser Bier das dreifache als was wir am Festland dafuer zahlen wuerden,...



Und wir machten unsere ersten empirisch-soziologischen Erfahrungen...Tja, die Interessen von 10 Leuten unter einen Hut zu bringen ist eine Herausforderung, der keiner von uns gewachsen war :-) und so verkleinerte sich unsere Gruppe. Die einen fuhren an die Ostkueste, die anderen blieben, die anderen fuhren spaeter nach, die anderen machten einen Bootstrip zum Schnorcheln,...
Und zum Schluss schafften wir es sogar einen Cocktails in der Touribar zu geniessen... zu Preisen gleich denen in Europa...
(Fotos dazu gibts in meiner Fotogalerie!)

Danach gings fuer Verena und mich zurueck nach Dar, um unseren Trip in den Sueden starten zu koennen, denn fuer unseren Arbeitswechsel gehoerten unsere Sachen gepackt und uebersiedelt. Der Trip sollte zu einem wirklichen Abenteuer werden...

Morogoro und Neujahr

Nach Daressalaam ging es gleich weiter nach Morogoro wo auf uns ein Zwischenseminar mit allen MaZlern (aus verschiedenen Ordensgemeinschaften) in Ostafrika wartete. Es war eine interessante Zeit und wir konnten unsere Erfahrungen mit anderen austauschen. In dieser Zeit besuchte ich auch F. Marek am Salvatorian Institute of Philosophy and Theology in Morgoro. Im Gespraech kam wieder auf, wie sehr auch sie qualifizierte Haende benoetigen und so wuchs langsam die Idee meinen Arbeitsplatz auf ihr Institut zu verlegen.
Verena entdeckte auf (und dank) dem Zwischenseminar, dass sie ihre Arbeitsstelle wechseln wollte und so schlossen wir uns (die wir ja bereits im Sueden zu einem kleinen Team heran gewachsen waren) auch hier zusammen. In der Naehe des Institutes gibt es einen Kindergarten und ein Waisenheim - Verenas neuer Arbeitsplatz. Details dazu spaeter.

Neujahr feierten wir ganz christlich. Das haette keiner von uns so geplant (ausser mir vielleicht ;-)), aber es war fuer alle ein wirklich netter und schoener Abend. Wir fuhren um 22 Uhr in die Pfarre der Spiritaner in Morogoro und feierten die Messe bis 1 Uhr in der Frueh. Die Kirche bebte, die Menschen freuten sich,...
Danach widmeten wir uns "unserem" Programm, wie z.B. unserer selbst gemachten Bole, Wein, Bier, Pudding und Eiscreme (dank Lukas!),...
Die Gruppe der MaZler auf dem Zwischenseminar wuchs zusammen und so kam die Idee auf gemeinsam noch einen Trip nach Sansibar zu machen. Im Vorfeld hatten wir vier SDS MaZler diesen Plan geschmiedet gehabt - jetzt waren wir zu 10 unterwegs.

Langsam mal der Reihe nach: Weihnachten

So,... lang ist her mit meinen Blog-Eintraegen. Gar nicht einfach die Ereignisse von vor langer, langer,... Zeit halbwegs chronologisch revue passieren zu lassen...
Es war einmal Weihnachten. Zu dieser Zeit befand ich mich im kleinen Buschdorf namens Lukuledi. Schnee gab es keinen, kalt war es auch nicht, Gluehwein konnte ich auch nirgends erspaehen,... und doch rueckte das Fest von Christi Geburt immer naeher. Die Erwartungen meinerseits waren zugegebenermassen doch eher gross, befand ich mich ja in einer ganz neuen/anderen Kultur, in einer fuer mich ganz neuen Klimazone, weit weg von schneebedeckten Taelern,... ich war gespannt wie Weihnachten wohl am anderen Ende der Welt gefeiert werden wuerde.
Tja, wer jetzt grossartige Erzaehlungen erwartet, den muss ich leider enttaeuschen. Der 24. (wie die Tage davor) gingen an den Menschen etwas vorbei. Der Begriff "Krismasi" (=Weihnachten auf Kiswahili) schwebte schon immer wieder durch die Raeume und Gespraeche, aber ich hatte den Eindruck, dass das mehr aus dem Grund geschah weil da ein paar Feiertage (=arbeitsfreie Tage) warteten.
Ich sollte vielleicht auch erwaehnen, dass Krismasi unterschiedlich in der sds Schwesterngemeinschaft und der restl. christlichen Dorfgemeinschaft vorbereitet wurde.
Da die Schwestern ihre Ganznachfolge durch ihr Schwesternsein bezeugten, hatte ich den Eindruck, dass sie das bei den Festen nicht mehr so zum Ausdruck bringen mussten bzw. wollten. Weihnachten wurde in den Familien in Abhaengingkeit von ihren meist beschraenkten finanziellen und materiellen Moeglichkeiten feierlich vorbereitet. Die Kinder freuten sich und erzaehlten mir wie besonders dieser Tag fuer sie ist, da es da ja manchmal Geschenke gibt. Die Schwestern bereiteten nichts besonderes vor.
Der 24. ging vorueber. Am Abend gab es eine Abendmesse um 20 Uhr. Ohne Strom, also komplett im Dunkeln. Die Menschen sangen und tanzten und die Kinder freuten sich, denn normalerweise duerfen sie um diese Uhrzeit (=nach Einbruch der Dunkelheit) nicht mehr aus dem Haus. Ende des Tages.
Es kam der 25. Dieser Tag war ein richtiger Festtag. Die Messe in der Frueh war ueberfuellt und es gab 48(! kein Schmaeh) Taufen. So etwas hatte ich auch noch nie erlebt. Laut meinem Pfarrer, waren das aber wenige Taeuflinge dieses Jahr. In einer Outstation unserer Pfarre gab es ueber 60.
Nach der Messe (die nur 2,5h dauerte - ich war beeindruckt) ging es ab nach Masasi.
Am Abend gab es ein feierliches Abendessen bei den Schwestern gemeinsam mit den Bruedern.
Am naechsten Tag stellten Verena und ich unsere Koch- und Backkuenste unter Beweis. F. Lazarus hatte Geburtstag und ein paar Tage drauf F. Eugen Namenstag. So bereiteten wir Kaesespaetzle vor (und stritten darueber, ob sie jetzt urspruenglich aus Oesterreich oder Deutschland stammen) und einen tollen Kuchen mit Vanillecremeschicht und Schokoglasur.
Am naechsten Tag ging es dann mit dem Bus nach Daressalaam.

Mittwoch, 13. Januar 2010

nicht verschollen

Fuer alle, die sich fragen ob denn etwas passiert sei....
Nein. Mir geht es praechtig. Ich war nur in den letzten Tagen etwas viel unterwegs (ganz dem Titel meines Blogs entsprechend) und hatte noch wenig Zeit meine ganzen Eindruecke zu sortieren. Denn umso laenger man nichts schreibt, um so mehr braucht man einen Plan was man dann alles schreibt (und vorallem was nicht).
Seit gestern war ich mitm Bus von Masasi nach Dar unterwegs. Normalerweise dauert der Spass so um die 9h, diesmal, aufgrund von Regen und so, brauchten wir 34h. Eine Ubernachtung im tiefsten Busch war inklusive. Manche Menschen bezahlen ja sogar fuer so einen Abenteuertrip...
Weitere Infos zum Thema Weichnachten, Neujahr, unserem Trip nach Sansibar und meinem neuen Arbeitsplatz folgen hoffentlich sehr bald!!!!!!!

Samstag, 12. Dezember 2009

Safari, Dodo und Malaria

Drei Schlagwoerter, welche die letzte Woche ganz gut zusammenfassen.

Ad Safari.
Von Samstag bis Mittwoch waren wir (=Verena, Miriam, Lewis und ich) mit unserem Provinzial F. Lazarus im Sueden des Landes unterwegs. Bei fehlenden STrassen aber dafuer mit einem Landcruiser. Waehrend dieser Fahrt bin ich hochoffiziell zum "Driver" avanciert. Yeah! ist das genial. Wir besuchten verschiedene SDS Niederlassungen, wie eine Pfarre in Mangaka, das Noviziat in Nakapanya und das "Formation house" in Namiungo. Auch Tunduru (ein groesseres Dorf und Bischofssitz der Dioezese Tunduru-Masasi) lag auf dem Weg und Mbesa und Nandembo auch. Im Sueden des Landes gibt es nur zwei aktive Ordensgemeinschaften: die OSB und die SDS. Im tiefen inneren des Landes nur mehr die SDS. Eine grosse Herausforderung, welche sie da angenommen haben, denn es gibt (zu)viel zu tun.

In Nakapanya verbrachten wir eine Nacht und "dodierten" uns zu. Kommen wir also hiermit zum zweiten Punkt: Dodos. Dodo ist die Bezeichnung fuer grosse (wirklich grosse!) Mangos. Nicht ueberall gibt es diese Teile. In LUpaso und Lukuledi z.b. nicht. In Masasi gibt es auch nur mittel-Dodos. Aber in Nakapanya... *seufz*... mein Herz schlug hoeher, schneller, weiter... der Mangossaft ran uns ueberall an Haenden und Mund runter... der Magen war voll, aber uns war das wurscht...

Dodos nur fuer uns
Unsere Beschaeftigung immer und ueberall

Am naechsten Tag ging es nach Mbesa und Nandembo. Wir holten Miriam von ihrem Einsatzort ab. Die arme erkrankte letzte Woche an Malaria. Wir gratulierten ihr herzlich, denn sie war die erste von uns und in Morogoro hatten wir noch geraetselt wer denn das Rennen machen wuerde. Nach vier Monaten wohlgemerkt war es dann bei ihr soweit.
Am Abend machten wir dann Bekanntschaft mit wirklich zu grossen Spinnen. F. Lazarus begann uns daraufhin mit seinem tansanischen Humor zu unterhalten... Irgendwann fragte dann Lewis wirklich ganz ernst: And what do you do if you find a snake, eg. Cobra, in your bed? Lazarus ebenso ernst: Of course - you have to kill it. Eh klar.

Eindeutig zu gross...

Bei der langen Fahrt durften die Pausen fehlen nicht fehlen, genauso wenig wie der dazugehoerige snack. Was sonst als dodo?

In Namiungo feierten wir dann am 8.12. das Fest der unbefleckten Empfängnis Mariens, den Gruendungstag der SDS und die Ablegung der ersten zeitlichen Geluebde von drei Novizen. Danach chillten wir herum, schwitzten um die Wette, futterten frisch geroestete Koroshos (=Cashewnuesse), fingen von vorn an um die Wette zu schwitzen und wiederholten den Schwitzwettbewerb again and again and again...

Patres und Brueder mit den drei Neuen nach dem Gottesdienst

Am Mittwoch gings zurueck.
Am Donnerstag besuchten wir Ndanda. Dort haben die Benediktiner (und -innen) und ihre Mission ihren Sitz. Miri liess nochmal ihr Blut durch checken und durfte sich ihre volle Gesundheit bestaetigen lassen.
In Ndanda gibt es auch Wasserquellen und aus diesem Grund eine eigene Trinkwasserproduktion, aber an Roemerquelle oder so kommt es nicht ran. :-) Dort gibt es auch einen kleinen See (naja, Teich passt besser) umgeben von einem tollen Wald und in diesem Teich kann und darf man auch schwimmen. Tja, diese Gelegenheit liessen wir uns nicht nehmen...

Trinkwasserproduktion

Nach dem Schwimmen

Freitag erledigten wir noch ein paar Einkaufe in "Masasi-City", genossen die uns immer wieder beeindruckende Gastfreundschaft (*raeusper*) der Schwestern und Brueder und freuten uns aufs WE.
Am Abend lud uns F. Eugen ein zur Betrachtung der "Bluete der einen Nacht" (auf Polnisch: Kwiat jednej nocy). Es handelt sich dabei um einen Kaktus, dessen Blueten nur in einer Nacht erbluehen und bei Anbruch des Tageslichtes verwelken. Schon toll was sich die Natur so alles einfallen laesst...

Nur fuer eine Nacht...

Morgen ist Gaudi-time. Aehm... ich mein Gaudete Sonntag. Der 3. Adventsonntag. Wir feiern ihn in tollem Pink, ok Rosa. Jap, so schnell geht das. Kaum in Tansania gelandet und schon der 3.
Adventsonntag. Bald ist Weihnachten. Das Fest der Geburt unseres Erloesers, Jesus Christus. Manchmal frag ich mich ob dieses Fest irgendwie von der Aussentemperatur abhaengig ist? und auch bei 30 Grad gueltig ist? Und ob es moeglich sein wird eine Palme weihnachtlich zu schmuecken? Und wie sich das anfuehlen wird in der Weihnachtsmette, eingespueht mit Anti-Moskito-Spray, in einem kurzaermeligen T-shirt mit der Hitze zu kaempfen? Zum ersten Mal keine Erfrierungszustaende... Ach ja, und ich bin schon gespannt "Heilige Nacht" auf Kiswahili zu hoeren.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Totus Tuus

Nach 33 Tagen der Vorbereitung ist nun der 8. Dezember gekommen – der Tag, wo die Kirche auf die Frau blickt, die „unbefleckt empfangen“ worden war im Schoß ihrer Mutter: Maria. Diese Unbeflecktheit bzw. Unversehrtheit meint ein VÖLLIGES HEILSEIN von allen zerstörerischen Kräften und eine fast „unglaubliche“ Fähigkeit zu glauben und sich auf andere – auf Gott, auf Menschen, auf Situationen und Herausforderungen – einzulassen. Diese phantastische Freiheit Marias bewundern und feiern wir nicht nur – wir dürfen sie auch selbst anwenden! Wir tun dies, indem wir heute an dieses Herz, das so frei und heil und stark ist („Unbeflecktes Herz“) uns weihen - und gemeinsam mit Maria uns neu dem Gott hingeben, der sich in Jesus uns geoffenbart hat.

„Sagt gemeinsam mit Maria Euer „Ja“ zu dem Gott, der sich Euch schenken will.“ (Benedikt XVI.)

Maria, du hast uns eingeladen, daß wir uns
deinem Unbefleckten Herzen weihen. Ich weiß, du willst uns
zu Gott führen; denn du liebst uns unendlich, und
möchtest, daß wir glücklich sind.

Heute will ich auf deine Einladung antworten.
So wie Jesus am Kreuz dich mir geschenkt hat,
will auch ich mich dir schenken.
In deine Hände erneuere ich mein Taufversprechen
und weihe mich deinem Unbefleckten Herzen,
um ganz der Heiligsten Dreifaltigkeit zu gehören.
Ich gebe dir mein Herz, meine Seele, meinen Geist
und meinen Leib, meine Talente und Gaben,
meine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Nimm mich in deine Arme und hilf mir,
Jesus so zu lieben wie du ihn liebst!
Von dir will ich lernen, auf das Wort des Vaters
zu hören und seinen Willen zu tun.
Wie du, Maria, will ich den Heiligen Geist
in meinem Herzen empfangen.

Mit dir, Maria, will ich lernen, alle Menschen
zu lieben; denn sie gehören alle Jesus.
Ich weihe mich dir, damit mein Gebet ein Gebet
mit dem Herzen sei, durch das ich den Frieden,
die Freude und die Liebe finde und die Kraft,
mich mit meinen Mitmenschen zu versöhnen.

Ich weihe dir auch meine Familie, meine Freunde und
alle Menschen, besonders diejenigen, die am meisten
die Hilfe und Barmherzigkeit Gottes brauchen.

So wie Jesus möchte ich jeden Tag an deiner Seite leben.
Von jetzt an soll alles in mir den Herrn preisen!
Mein Herz möge sich freuen in Gott meinem Retter! Amen.

Samstag, 5. Dezember 2009

Waiting for the Daladala....

Heute fuhren wir nach einer Woche Lukuledi wieder nach Masasi. Wir versuchten unser Glueck mit einem Daladala. Wir kamen zur Busstation und warteten, warteten, und warteten und... richtig... warteten.
Zeit genung um die Ereignisse der letzten Woche revue passieren zu lassen...

Diese Woche war Lewis in Lukuledi. Sein Aufenthalt in Tansania gestaltet sich etwas anders als der von uns MaZlern. Wir leben fuer ein Jahr in einem Dorf, bleiben an einem Ort. Lernen so das Leben der Menschen, die Gemeinschaft vor Ort, die Arbeit,.. usw. kennen. Lewis dagegen sieht viel mehr, lebt in jeder Gemeinschaft kurz mit, lernt so die verschiedenen Missionen der SDS kennen, verschiedene Arbeitsbereiche,... auch sehr nett... aber wie so oft: alles hat seine Vor- und Nachteile. Er selbst ist viel kuerzer hier als wir, nur sieben Monate.
Diese Woche war er jedenfalls mal in Lukuledi. Die naechsten drei Wochen ist dann Namjungo fuer ihn angesagt.
Er hat meinen Arbeitsalltag in der Dispensary mitverfolgt. War nett sich mal mit jemandem auf Englisch unterhalten zu koennen. Auch meine Gebetseinheit am Nachmittag durfte ich teilen, statt deutsch wieder englisch.

An einem Tag waren wir in der Schule fuer Disabled (Taubstumme) in Lukuledi. Das war ein Erlebnis! Die Kinder ganz arm, ohne Chance auf Ausbildung, ohne Chance auf Geld, denn keine Chance auf Job und somit keine Chance auf Zukunft. Die Familien meist sehr arm, irgendwo aus dem Busch. Die Kinder koennen nicht sprechen und hoeren. Aussenseiter von Geburt an. Und doch erlebten wir dort ganz tiefe Freude. Unbeschreiblich wie sich unsere Herzen veraenderten, weit wurden, ….offen fuer Gott. Gott war mitten unter ihnen. Wirklich. Er hat dort auf uns gewartet, und tut es auf jeden von uns. Er hat sich die Geringsten ausgesucht fuer seine Gegenwart.

Lewis mitten drin
Unsere erste Lesson in Gehoerlosensprache
Wir lernten schnell die „basics“ der Gehoerlosensprache, stellten uns vor, beantworteten ein paar Fragen und kamen mit den Kids ins „Gespraech“. Alle Schueler leben dort in der Schule, da ein Transport nach Hause nicht moeglich ist, dazu wohnen sie zu weit weg, haben kein Geld fuer die Fahrt,...Die Unterkuenfte sind nicht spartanisch, sie sind unter jeglichem Niveau. Dasselbe gilt fuer die Klassenzimmer, die Kueche und die Sanitaeranlagen (falls man sie ueberhaupt so benennen kann). Aber etwas anderes gibt es nicht. Das ist die einzige Schule weit und breit. Und liegt auf dem Weg von den Schwestern zur Dispensary. Es war einfach nur ueberwaeltigend!
Danach trafen wir noch einige von den Schuelern im Dorf und sie begruessten uns und wir antworteten in ihrer „Sprache“. Lewis und ich versuchten uns alles zu merken, uns an alle Woerter/Ausdruecke, die wir gelernt hatten, zu erinnern und stellten fest wie viel Spass das Lernen und der Besuch gemacht haben. Eines kann ich jetzt schon sagen: Die Kids habe ich in mein Herz geschlossen. Im Jaenner (denn jetzt gibt es hier grosse Ferien) werde ich Stammgast dort werden!

An einem Nachmittag gingen wir auch in die lokalen Berge, nennen wir es Huegel, wandern und auch klettern. Auf einem grossen Felsen, den wir wirklich erklettern mussten, setzten wir uns oben zum Rosenkranzgebet zusammen und vertrauten darin Gott die Welt und unsere Berufungen an. Und wurden mal wieder von einem grandiosen Sonnenuntergang beschenkt. Wahnsinn! Danach suchten wir unseren Weg zureuck, im wahrsten Sinne des Wortes mitten durch den Busch. Bei all meiner Orientierung machten wir dann doch einen leichten Umweg durch die Ortschaft (die Lehmhuetten schaun auch nun mal wirklich alle gleich aus!).

Das Gipfelkreuz (mehr Fotos wie immer in meiner Fotogalerie)
Die wundervolle Aussicht
Und sogar zum Klettern sind wir gekommen
Erholung am Gipfel
Beschenkt

An den Abenden machten wir die Erfahrungen alle paar Meter einen Skorpion zu sehen. Und die Dinger sind ziemlich gross und ein Stich ziemlich schmerzhaft (wurde mir gesagt) und mir wird schon anders allein beim Anblick. Da wir jetzt irgendwie in der Regenzeit angekommen sind (von Zeit zu Zeit regnet es mal a bisal – die Klimaveraenderung hinterlaesst hier besonders ihre Spuren, denn es sollte eigentlich schuetten), kommen Abends immer die Skorpione aus ihren Loechern heraus. Und die Schlangen werden jetzt auch wieder aktiv... naja.

Und heute machten wir uns auf den Weg zurueck. Zuerst sollte uns F. Lazarus abholen, aber dann war er doch zu busy... kein Problem. Daladala gibt’s ja, wir kommen schon irgendwie nach Masasi. Die Betonung bei diesem Vorhaben liegt bei „irgendwie“. Wir warteten und warteten,... dafuer dass um 14 Uhr bestimmt einer fahren sollte, waren wir um 15.30Uhr noch immer in der Warteposition und nicht ein Auto fuhr auf der Buschstrasse an uns vorbei... ich beschloss dann – genug vom Warten - in das naechste Gefaehrt einzusteigen... tja,... das naechste Gefaehrt kam... ein Pickup mit (ohne zu uebertreiben – wirklich!) 20 Personen an Deck und ebensovielen drinnen. Ich wagte kaum zu fragen, ob es noch Platz fuer uns gaebe, aber es gab ihn und fuer fuenf(!) weitere Passagiere auch!

Unser Transportmittel (wir waren da auch noch mit drauf...)
Ich sass irgendwo hinten, zusammengequetscht auf dem Gelaender, hielt mich irgendwo fest und hielt es fuer ein Wunder (bei still stehendem Auto) nicht runter zu fallen. Die Fahrt ging los. Die Buschstrasse ist in der letzten Woche auch nicht ebener geworden. Die Schlagloecher (und es gibt ja so wenige hier) hinterliessen Spuren in meinem Hintern und die Fahrt dauerte und dauerte... Es war ein Abenteuer, so wie ungefaehr alles was wir hier erleben. Tag fuer Tag. Und fuer die Menschen hier ist das der Alltag – ihr Leben lang.

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